HRE-Hauptversammlung:Hypo Real Estate verstaatlicht

Squeeze-Out: Die angeschlagene Hypo Real Estate befindet sich nun komplett in Staatsbesitz. Anteilseigner erhalten 1,30 € Entschädigung pro Aktie.

Der Bund hat den Weg zur vollständigen Verstaatlichung der Immobilienbank Hypo Real Estate (HRE) frei gemcht. Auf einer außerdordentlichen Hauptversammlung des Unternehmens stimmten 94,73 Prozent des anwesenden Kapitals für den sogenannten Squeeze-Out, also die zwangsweise Abfindung der letzten freien Aktionäre. Vorausgegangen waren wütende Proteste zahlreicher Kleinanleger. Der Ausgang der Abstimmung war angesichts einer Aktienmehrheit des Bundes von 90 Prozent allerdings von vornherein klar.

Der HRE-Vorstandsvorsitzenden Axel Wieandt sitzt vor Beginn der Hauptversammlung der Hypo Real Estate (HRE) in München hinter dem Plakat eines protestierenden Aktionärs. (Foto: Foto: dpa)

Die Übertragung der Aktien soll nun in den kommenden Tagen erfolgen. Danach will der Bund den Konzern von der Börse nehmen. Der Chef des staatlichen Bankenrettungsfonds Soffin, Hannes Rehm, hatte aber bereits angekündigt, die HRE mittelfristig in den Markt zurückführen zu wollen.

Auf der Hauptversammlung setzte der Soffin eine Zwangsabfindung der restlichen Anteilseigner durch. Sie werden aus dem Unternehmen gedrängt und erhalten 1,30 Euro pro Aktie als Entschädigung.

Vorstandschef Axel Wieandt rechnet aber auch in den kommenden Jahren noch mit hohen Belastungen und geht nicht davon aus, dass die HRE vor 2012 in die Gewinnzone zurückkehrt. Dafür braucht die Bank wie bereits angekündigt eine weitere Kapitalspritze des Bundes in Höhe von sieben Milliarden Euro.

© dpa/ddp-bay/jab/tob - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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