Essen und Trinken :Champagnerarien

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Vom belegten Crêpe bis zur Sterneküche: Rund um das Nationaltheater gibt es während der Festspiele einige kulinarische Höhepunkte zu entdecken. Einige Tipps, wie man die Opern mit vollem Magen genießen kann.

Von Hanna Emunds

Für einen musikalischen Genuss sorgt beim "Oper für alle"-Open-Air das Bayerische Staatsorchester unter Kirill Petrenko, für gutes Wetter sind höhere Mächte verantwortlich. Bleibt nur noch der kulinarische Genuss: Für den kann jede Zuhörerin und jeder Zuhörer aber ohne viel Mühe selbst sorgen. Denn rund um das Nationaltheater gibt es einige gastronomische Möglichkeiten zu entdecken.

Traditionell breiten viele Opernliebhaber schon Stunden vor der Open-Air-Übertragung ihre Picknickdecken auf dem Max-Joseph-Platz aus. Das Publikum ist bunt gemischt. Hier treffen sich Freunde und Familien, werden mitgebrachte Snacks geteilt, über die Oper und Musik philosophiert und der Sonnenuntergang beobachtet, bis die Vorstellung schließlich beginnt. Dass viele Besucher sich dafür eigene Speisen und Getränke mitbringen, war in den vergangenen Jahren nie ein Problem und ist es auch in diesem nicht. Glasflaschen und auch sperrige Gegenstände wie Campingstühle und Kinderwagen bleiben jedoch wie im Vorjahr verboten. Die gute Nachricht: Regenschirme sind auf dem Gelände erlaubt, auch wenn natürlich alle auf sommerliche Temperaturen ohne Regen hoffen. Wer auf Wein und Bier nicht verzichten mag, sollte diese vorher in Thermoskannen oder Ähnlichem mitbringen. Ansonsten hält die Stufenbar auf den Treppen des Nationaltheaters auch in diesem Jahr wieder nicht nur einen guten Ausblick, sondern auch Kaffee, Wein, Bier und süß oder herzhaft belegte Crêpes bereit.

Im Spatenhaus direkt an der Oper hat man nicht nur "Salome" sondern auch das Menschengewirr auf dem Max-Joseph-Platz perfekt im Blick. Wenn das Wetter mitspielt, wird die Terrasse zum Nationaltheater hin geöffnet sein. Aber auch bei Regen kann man die Oper aus der Opernstube im ersten Stock genießen. Die Küche hat hier bis eine Stunde nach der Aufführung geöffnet und bietet gut bürgerliche und viele Bayerische Speisen an.

Auch für die Liebhaber von Sterneküche in noblem Ambiente ist während der Festspiele gesorgt: Schuhbecks Fine Dining hält sein Lokal Alfons im ehemaligen Münchener Traditionshaus Boettner in der Pfisterstraße länger geöffnet. Auch die Südtiroler Stube und das Orlando - beides am Platzl - haben ihre Öffnungszeiten an die Opernbesucher angepasst.

Für wen die Nacht nach dem Opernbesuch gerade erst so richtig beginnt, empfiehlt sich das Trader Vic's im Bayrischen Hof, nur wenige Gehminuten vom Max-Joseph-Platz entfernt. Die polynesische Bar hat bis 3 Uhr geöffnet und ist damit eine gute Anlaufstelle für alle Nachtschwärmer, die sich im Anschluss an die Oper nach ein bisschen mehr sehnen. Die Karte ist für die späte Uhrzeit noch recht umfangreich und bietet nicht nur für Asienfans eine gute Auswahl.

All diese Restaurants bilden bestimmt einen kulinarische Höhepunkt des Opernabends, sind aber nicht für jeden erschwinglich. Wie auch, München ist teuer. Die Opernfestspiele sind es nicht notgedrungen. Karten für die Opernwerkstatt etwa gibt es für unter 25 Euro, Stehplätze ab 8 Euro und "Oper für alle" kostenlos. Im Mittelpunkt eines Festspielbesuchs stehen aber ohnehin der musische Genuss, die Opern, die Sänger und Inszenierungen. Das alles ist auch bei Butterbrot und Wasser einmalig.

© SZ vom 19.06.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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