Dax unter 7000 Punkten:Verkaufswelle am Aktienmarkt

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Die Einigung im US-Schuldenstreit hat die Börsen nur kurz beflügelt - dann lösten unerwartet schwache Konjunkturdaten einen heftigen Kurseinbruch aus. Der Dax fiel zeitweise unter die Marke von 7000 Punkten - so tief wie seit vier Monaten nicht mehr.

Die Einigung im US-Schuldenstreit steht - doch die Aktienmärkte kommen nicht zur Ruhe. Nachdem sie am Morgen zunächst positiv reagiert hatten, brach der Deutsche Aktienindex (Dax) am Montagnachmittag ein. Aus einem Plus von 1,5 Prozent entstand zwischenzeitlich ein Minus von mehr als 2,5 Prozent - und der Absturz auf ein Vier-Monats-Tief von 6971 Punkten.

Der Dax fiel nach gutem Beginn unter die Marke von 7000 Punkten und auf sein Vier-Monats-Tief. (Foto: REUTERS)

Der Grund für die Aktienverkaufswelle: der überraschend starke Rückgang des Konjunkturindex der US-Einkaufsmanager. Die an den Finanzmärkten vielbeachtete Kennziffer fiel im Juli kräftig von 55,3 auf 50,9 Punkte, wie das Institute for Supply Management (ISM) mitteilte.

Experten hatten im Schnitt lediglich mit einem Rückgang auf 54,9 Punkte gerechnet. Damit liegt der Index nur noch knapp über der Marke von 50 Zählern, die ein Wirtschaftswachstum signalisiert. Die Firmen erlitten ihr erstes Auftragsminus seit langem und stockten ihre Belegschaften weniger stark auf als im Vormonat.

Die Daten sorgten nicht nur beim Dax, sondern an allen internationalen Börsen für Abschläge. Die Wall Street verlor zu Handelsbeginn mehr als 0,5 Prozent. Der Eurostoxx50 lag mit 2597 Zählern zeitweise auf dem Niveau von Ende August 2010. Der Dax erholte sich zwar im weiteren Tagesverlauf etwas, stand aber kurz vor Handelsschluss immer noch mit rund zwei Prozent im Minus.

Im Gegenzug griffen Investoren verstärkt zu den "sicheren Anlagen" Bundesanleihen und Gold. Der Bund-Future stieg in der Spitze auf ein Zehn-Monats-Hoch von 131,20 Stellen. Das Edelmetall näherte sich bis auf fünf Dollar an sein bisheriges Rekordhoch von 1632,30 Dollar je Feinunze an.

"In Verbindung mit den schwachen BIP-Daten vom Freitag und angesichts der möglicherweise anstehenden Bremseffekte durch die US-Fiskalpolitik trübt sich das konjunkturelle Bild weiter ein", sagte Helaba-Analyst Ralf Umlauf. "Sorgen scheinen berechtigt, wonach auch in der zweiten Jahreshälfte kaum Wachstumsimpulse zu spüren sein werden."

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