Boni für die BayernLB-Mitarbeiter:Als wäre nichts gewesen

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Mit zehn Milliarden Euro musste die BayernLB vor der Pleite gerettet werden. Doch an den Bonuszahlungen möchte Chef Michael Kemmer festhalten. Er fürchtet um die Motivation seiner Mitarbeiter.

Die Mitarbeiter der BayernLB haben sich in der Krise zu ihrem Chef Michael Kemmer bekannt. Jetzt hält er zu ihnen: Kemmer will die Auszahlung von Boni am Jahresende für seine Mitarbeiter nicht ausschließen.

BayernLB-Chef Michael Kemmer: Bei Banken ist es üblich, dass ein bestimmter Teil der Vergütung leistungsabhängig ist (Foto: Foto: dpa)

"Ich verstehe die Auffassung, dass es bei staatlich gestützten Banken keine Bonifikationen geben soll. Aber auch bei Banken ist es üblich, dass ein bestimmter Teil der Vergütung leistungsabhängig ist. Da, wo sich Mitarbeiter reinhängen und gute Leistung bringen - und das trifft auf viele in unserem Haus zu - sollte das am Ende auch honoriert werden," sagte Kemmer der Passauer Neuen Presse.

95 Milliarden Euro in der Bad Bank

Die Mitarbeiter der BayernLB hätten verstanden, dass es für 2008 keinen Bonus gegeben habe, betonte Kemmer. "Aber auf Dauer ist eine leistungsabhängige Vergütung wichtig für die Motivation." 2009 sei gerade mal gut zur Hälfte vorüber. "Am Jahresende werden wir sehen, wie viel wir erreicht haben. Klar ist, dass wir uns unserer Verantwortung voll bewusst sind."

Weitere Hilfen durch den Freistaat für seine Bank, deren hauseigene Bad Bank ein Volumen von 95 Milliarden Euro hat, hält Kemmer nicht für notwendig. "Die 95 Milliarden Euro sind Vermögensgegenstände, die nicht mehr in unserem geschäftlichen Fokus stehen, also Aktivitäten, die wir auslaufen lassen wollen. Der weit überwiegende Teil ist gesundes Geschäft, der nur der ganz normalen Risikoverteilung unterliegt, wie sie im Bankgeschäft üblich ist."

Lediglich 19,6 Milliarden Euro davon seien Wertpapiere aus dem kritischen ABS-Portfolio. Ein daraus möglicherweise entstehender Verlust ist durch die Garantie des Freistaates in Höhe von bis zu 4,8 Milliarden Euro abgedeckt. Nach unserer momentanen Verlustschätzung reicht diese Abschirmung sehr gut aus."

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