Banken: Abgabe für die Krise:Zahlen, jetzt aber richtig!

Mit einer Abgabe will Deutschland die Banken für die Krise zahlen lassen. Bisher war die Zahlung gedeckelt. Nun könnte der Deckel aber angehoben werden. Die privaten Banken sind empört, die Sparkassen jubeln.

Die in Deutschland geplante Bankenabgabe wird offenbar für die Kreditinstitute teurer als bislang gedacht. Wie die Financial Times Deutschland berichtet, soll die Abgabe faktisch doch nicht wie ursprünglich geplant auf 15 Prozent des Jahresgewinns gedeckelt werden. Dies gehe aus dem Entwurf der Verordnung über die Abgabe hervor, der der Zeitung vorliege.

Der Jahresbeitrag, den Banken maximal zahlen sollen, wird zwar weiterhin maximal 15 Prozent des Gewinns betragen, aber die Bundesregierung will womöglich eine Nachzahlungspflicht einführen. (Foto: AP)

Institute wie Deutsche Bank besonders betroffen

Zwar soll der Jahresbeitrag auch weiterhin maximal 15 Prozent des Gewinns betragen, aber die Bundesregierung wolle eine Nachzahlungspflicht einführen. Übersteige der Beitrag die Obergrenze, müssten die Banken die Differenz nachträglich begleichen.

Die Nachzahlung werde voraussichtlich vor allem Banken mit stärker schwankenden Jahresergebnissen treffen, allen voran die Deutsche Bank, heißt es in dem Bericht weiter. Privatbanken äußerten sich gegenüber der Zeitung kritisch zu der Nachzahlung.

"Die Zumutbarkeitsgrenze von 15 Prozent des Gewinns wird dadurch ausgehöhlt", sagte der Bundesverband deutscher Banken (BdB). Der Verband öffentlicher Banken erklärte, die Nacherhebungspflicht schwäche die Institute gerade in einer Situation, in der jedes positive Jahresergebnis der institutseigenen Stärkung dienen solle.

Die Sparkassen dagegen begrüßten die Nachzahlungspflicht. Sie sprachen von einer Gleichbehandlung von volatilen und nachhaltigen Geschäftsmodellen.

© sueddeutsche.de/Reuters/hgn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: