Alles was Recht ist:Andrey Kaydanovskiy

Der Choreograf entscheidet sich bei der Arbeit oft kaltblütig für die beste Besetzung.

Wann ist Ihnen Unrecht widerfahren?

Manchmal habe ich das Gefühl, dass Kunst und Künstlern von heute weniger Vertrauen geschenkt wird als Kunst, deren Zeit schon (lange) vorbei ist.

Wann haben Sie jemandem Unrecht getan?

Wenn ich Stücke neu besetze, kann das passieren. Bei der Arbeit entscheide ich oft kaltblütig, suche die beste Besetzung für eine Rolle. Da muss ich manchmal geschätzten Kollegen eine Absage erteilen. Das tut mir dann weh, aber ich unterscheide klar zwischen meiner Aufgabe als Choreograph und meiner Meinung als Mensch.

Sind Kritiker prinzipiell ungerecht?

Nein, prinzipiell kann ich das nicht sagen. Manchmal werden Kritiker aber zu persönlich in ihrer Kritik und es wird nicht mehr zwischen der Meinung als Privatperson und einem begründeten und dadurch für alle nachvollziehbarem Urteil unterschieden. Für mich ist das eine Frage der Professionalität. Kritiker haben eine Verantwortung und sie sollten sich dieser bewusst sein.

Andrey Kaydanovskiy choreographiert den ersten Teil von "À Jour" (Premiere: 28.6., außerdem 30.6., 1.7., 19.30 Uhr, Prinzregententheater)

© SZ vom 19.06.2019 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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