Brauchtum:Ramadan: Beleuchtung ist gutes Zeichen für Muslime

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Der erleuchtete Schriftzug „Happy Ramadan“ ist bei Einbruch der Dunkelheit auf der Fressgass zu sehen. (Foto: Boris Roessler/dpa)

Am Mittwoch endet der Fastenmonat Ramadan für Muslime. In Frankfurt hat vor allem eine Geste der Stadt für Freude gesorgt.

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Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Zum ersten Mal hat die Stadt Frankfurt in diesem Jahr eine Beleuchtung zum Fastenmonat Ramadan aufgehängt - bei vielen Muslimen ist das gut angekommen. „Das ist ein gutes Zeichen, dass man akzeptiert ist, dass man auch zu einer Gesellschaft gehört“, sagte der stellvertretende Vorsitzende der Islamischen Gemeinde Frankfurt, Mounir El Horchi, der Deutschen Presse-Agentur. Die Beleuchtung fand viel Zuspruch in der Gemeinde - es sei eine „tolle Geste von der Stadt Frankfurt“ und eine Pionierleistung gewesen.

„Wir haben zwar Briefe von der Stadt oder von der Kirche zum Ramadan bekommen, aber so ein Zeichen, das alle mitbekommen, nicht - das finden wir alle sehr gut“, sagte El Horchi. Er verstehe auch die Aufregung „wegen ein paar Leuchten, die da in der Stadt hängen“ nicht. Der stellvertretende Gemeindevorsteher hofft, dass die Beleuchtung in den kommenden Jahren bleibt.

Frankfurt hat zum Fastenmonat Ramadan in diesem Jahr erstmalig Beleuchtung in der Innenstadt aufgehängt. Halbmonde, Sterne sowie der Schriftzug „Happy Ramadan“ erstrahlten zum Auftakt der Fastenzeit in der Großen Bockenheimer Straße. Das Stadtparlament hatte die Beleuchtung im vergangenen Jahr beschlossen. In Frankfurt lebten zwischen 100.000 und 150.000 Muslime, sie machten fast 15 Prozent der Gesamtbevölkerung aus, hieß es zur Begründung. Auch in Köln wurden Leuchtelemente zum Ramadan aufgehängt.

Mounir El Horchi freut sich auch über den Zulauf in seiner Moschee im Frankfurter Nordwesten. Jeden Abend begehen gläubige Muslime in der Abu Bakr Moschee während des Ramadans Iftar - das Fastenbrechen zum Sonnenuntergang. Je nach Wochentag kommen bis zu 120 Menschen zusammen, insbesondere viele Studenten und Geflüchtete nähmen teil, erklärt El Horchi. Vorbereitet und gekocht wird vor allem von Ehrenamtlern. „Es gibt Leute, die kaufen ein und bringen die Lebensmittel hier her, andere geben nur das Geld“. Rund 400 Euro kostet das Ganze jeden Tag.

Die Moschee im Frankfurter Nordwesten besteht seit 1996, zunächst als Lagerhalle und seit 2007 als prächtiger Moscheebau. Die Islamische Gemeinde Frankfurt, die die Moschee betreibt, hat rund 80 feste Mitglieder - an die 1000 Menschen kommen aber zu den Freitagsgebeten. Während des Ramadans wird es jeden Abend so voll. Beim Zuckerfest am Ende des Ramadans erwartet El Horchi noch einmal doppelt so viele Menschen. Bis zum Dienstag, 9. April, dauert der Ramadan. Bis dahin wird in der Moschee noch jeden Abend zusammen gegessen.

© dpa-infocom, dpa:240406-99-579730/3

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