Stalking im Internet:Du kriegst mich nicht!

Mary Scherpe ist eine erfolgreiche Mode-Bloggerin, sie hat einen Namen im Internet. Alles wäre gut, gäbe es nicht diesen Stalker. Er will sie über das Netz vernichten. SZ-Redakteur Johannes Boie hat sie getroffen und für die "Süddeutsche Zeitung" aufgeschrieben, wie Scherpe im Netz um ihren Ruf kämpft.

Irgendwo da draußen steht ein Mensch jeden Morgen mit dem Ziel auf, Mary Scherpe das Leben zur Hölle zu machen. Und oft kann er abends mit sich zufrieden sein.

Mary Scherpe, 30, ist Modebloggerin in Berlin. Sie ist erfolgreich, arbeitet mit Autokonzernen zusammen, auf ihrer Internetseite stilinberlin.com werben Gucci und Prada. Alles wäre gut, wäre da nicht ihr Stalker.

Wie Mary Scherpe geht es elf Prozent aller Deutschen, 80 bis 90 Prozent aller Opfer sind Frauen.

Doch der Fall von Mary Scherpe ist außergewöhnlich. Ihr Stalker setzt das Netz als Waffe ein. Er anonymisiert seine Datenspuren mit spezieller Technik, wenn er auf ihren Namen unzählige Pakete im Internet bestellt. Er verbirgt sich hinter unbekannten Telefonnummern, wenn er ihr eine SMS nach der anderen schickt. Und er ahmt sie selber nach, wenn er auf zahlreichen Webseiten wie Tumblr, Instagram und Twitter Accounts eröffnet, die sich nur marginal von Mary Scherpes eigenen Seiten unterscheiden.

Eine Geschichte von @johannesboie über den Versuch, das Leben einer jungen Frau zu zermürben und ihren Ruf im Netz zu vernichten. Mary Scherpe aber hat den Kampf aufgenommen. Dort, wo er begann. Im Netz.

Jetzt in der Süddeutschen Zeitung / digitale Ausgabe / ePaper.

© SZ vom 23.05.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: