Zukunft der Videospiele:Google kündigt Streamingdienst für Games an

Lesezeit: 1 min

Google-Manager Phil Harrison während der Präsentation des neuen Spiele-Streamingdienstes. (Foto: AFP)
  • Google stellt einen Streamingdienst für Videospiele mit dem Namen Stadia vor.
  • Die Spiele sollen nicht wie üblich auf den Geräten der Nutzer laufen, sondern auf leistungsstarken Google-Servern, und per Internet übertragen werden.
  • Zur Steuerung bringt Google einen eigenen Controller auf den Markt. Künftig will das Unternehmen auch eigene Videospiele entwickeln.

Google hat einen Streamingdienst für Videospiele vorgestellt. Die Plattform mit dem Namen Stadia soll noch im laufenden Jahr in den USA und in Teilen Europas an den Start gehen, wie der Internet-Konzern am Dienstag auf der Game Developers Conference in San Francisco ankündigte. Die Idee ist, dass die Spiele nicht wie üblich auf den Geräten der Nutzer laufen, sondern auf leistungsstarken Google-Servern. Die Spiele sollen dann über eine schnelle Internetverbindung zum Nutzer gelangen.

Nach diesem Cloud-Modell soll eine Auswahl von Spielen in hoher 4K-Auflösung verfügbar sein. Gespielt werden kann nach Googles Plänen auf TV, Computer, Tablet oder Smartphone, also plattformübergreifend. Stoppt der Nutzer ein Spiel auf einem Gerät, kann er es auf einem anderen weiterspielen. Auch Multiplayer-Spiele zwischen Nutzern verschiedener Geräte sollen so möglich sein. Details zu den Spielen und der erfoderlichen Bandbreite nannte Google im Rahmen der Präsentation ebenso wenig wie einen Preis für den Service.

Zur Steuerung stellte Google einen Controller aus eigener Entwicklung vor. Über einen Button kann der Nutzer sein Spiel live auf YouTube streamen. Ebenso gibt es einen Knopf, mit dem sich Googles Sprachassistent starten lässt. Dieser soll beispielsweise Tipps geben, wenn der Spieler nicht weiterkommt.

Google will eigenes Entwicklerstudio aufbauen

Auf dem Markt für Smartphone- und Tablet-Spiele spielt Google mit seinem Play Store bereits eine wichtige Rolle. Googles Videoplattform YouTube zählt neben Twitch (Amazon) zudem zu den wichtigsten Orten für Gamingvideos. Stadia könnte nun auch zur Konkurrenz für Sony und Microsoft werden, die Hersteller der Spielekonsolen Playstation und Xbox.

Sony hat mit Playstation Now selbst einen Streamingdienst im Angebot, über den allerdings vor allem ältere Spiele verfügbar sind. Microsoft setzt bei seinem digitalen Spielevertrieb Game Pass noch auf Downloads, arbeitet angeblich aber auch an einer Streamingplattform.

Google will nun nicht nur etablierte Entwickler davon überzeugen, ihre Spiele künftig auch auf Stadia zu veröffentlichen. Der Konzern will auch selbst Videospiele produzieren und dafür ein eigenes Entwicklerstudio aufbauen. Die Leitung soll Jade Raymond übernehmen, die seit Anfang 2019 für Google arbeitet und zuvor Spieleentwicklerin sowie Managerin unter anderem bei Sony und Ubisoft (Assassin's Creed) war.

© SZ.de/swi - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lootboxen in Videospielen
:Taschengeld für Pixelmüll

Immer mehr Videospiele verführen Kinder, Geld für virtuelle Gegenstände auszugeben. Was anderswo als illegales Glücksspiel gilt, ist in Deutschland nicht reguliert - das könnte sich ändern.

Von Jan Willeken

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: