Kartellverfahren:Rivalen sollen Google-Zugeständnisse bewerten

Schummelt Google bei den Suchergebnissen? Konkurrenten hatten sich bei der EU-Kommission beschwert, dass ihre eigenen Angebote benachteiligt werden. Inzwischen hat der Suchmaschinen-Riese nachgebessert - und die Behörde will von den Rivalen wissen, ob die Zugeständnisse ausreichen.

Im Streit um den Missbrauch von Marktmacht bei Google will die EU-Kommission nun Rivalen des weltgrößten Suchmaschinenbetreibers um ihre Einschätzung bitten: Sie sollen Googles Zugeständnisse in dem Kartellverfahren bewerten, sagte der zuständige EU-Kommissionssprecher Antoine Colombani. Auf Grundlage der Antworten werde dann entschieden, ob Googles Angebot akzeptiert werde.

Google droht in dem Streit eine Strafe von bis zu fünf Milliarden Dollar. Mehrere Unternehmen hatten sich schon vor Jahren über Google beschwert, darunter die US-Online-Reiseanbieter Expedia und TripAdvisor, die britische Preis-Vergleichsseite Foundem und der deutsche Online-Kartenanbieter Hotmaps. Sie werfen Google vor, bei seiner Suchmaschine auf unfaire Weise die eigenen Dienste in den Vordergrund zu stellen.

Google hatte Anfang des Monats angeboten, künftig die Logos von Wettbewerbern anzuzeigen und deren Verlinkungen Nutzern deutlicher sichtbar zu machen. Zudem dürfen Werbende demnach ihre Anzeigenkampagnen auch auf andere Plattformen übertragen.

Die EU-Behörde hatte 2010 das Kartellverfahren gegen den US-Konzern eröffnet. Sie untersucht, ob Google in seinen Suchergebnissen eigene Dienste bevorzugt und Mitbewerber wie Microsoft benachteiligt.

© Süddeutsche.de/dpa/Reuters/mahu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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