IFA-Industrie fordert Abwrackprämie:Kohle für Kühlschränke

Nach dem Auto nun der Kühlschrank? Die Hausgeräteindustrie bekräftigt ihre Forderung nach einer Abwrackprämie für alte Stromfresser.

Der Austausch energiefressender Kühl- und Gefriergeräte gegen moderne Stromsparer sollte nach Ansicht des Zentralverbandes Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V. (ZVEI) mit einer Art Abwrackprämie beschleunigt werden. Positive Effekte, darunter geringerer Energieverbrauch und weniger Ausstoß des klimaschädlichen CO2, machten sich sofort bemerkbar, sagte ZVEI-Vize Hans-Joachim Kamp auf der IFA in Berlin.

Eine auf zwei Jahre begrenzte Förderung von 150 Euro je Gerät schlage mit rund 128 Millionen Euro zu Buche, sagte er unter Hinweis auf eine Studie des Freiburger Ökoinstituts. "Der Nutzen ist fünfmal höher als die Kosten." Die deutsche Industrie sei beim Angebot hocheffizienter Kühl- und Gefriergeräte führend und decke rund 70 Prozent des Marktes ab.

"Ein Förderprogramm trägt auch zur Sicherung der Arbeitsplätze in Deutschland bei. Und nicht wie in der Autoindustrie, wo der größte Gewinner Hyundai war." In den deutschen Haushalten stünden noch rund 29 Millionen Kühl- und Gefriergeräte, die zehn Jahre und älter seien.

Der Anteil der sogenannten A++-Geräte sei beim Kauf auf mehr als zehn Prozent gestiegen, in den Haushalten liege der Anteil bei gut zwei Prozent. Der jährliche Geräteabsatz könne mit einer Förderung auf 33 Prozent hochschnellen. Der frühere Chef von Philips-Deutschland verwies darauf, dass der Stromverbrauch von Altgeräten 60 Prozent höher liege.

Vor Ausbruch der Finanz- und Wirtschaftskrise habe es eine große Bereitschaft für die Genehmigung eines solchen Förderprogramms gegeben, sagte er. Eine Finanzierung sei aus Erlösen des Emissionshandels geplant gewesen. Die Gelder seien aber nun durch andere Programme gebunden.

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