Hoax mit Facebook-Nutzernamen:Wie "Phuc Dat Bich" die Medien narrte

Ein Australier behauptet, Facebook habe ihn gesperrt, weil sein vietnamesischer Name unanständig klinge. Alle glauben ihm.

Ein Facebook-Nutzer aus Australien hat mit einer erfundenen Geschichte Aktivisten und Medien auf der ganzen Welt hereingelegt. Der Mann hatte behauptet, Facebook habe seinen Account mehrfach wegen seines vietnamesischen Namens "Phuc Dat Bich" (der an den unflätigen englischen Satz "Fuck that Bitch" erinnert) gesperrt und damit die Diskussion über den Klarnamenzwang des sozialen Netzwerks losgetreten.

Medien weltweit - darunter der Sydney Morning Herald und die britische BBC - griffen das Thema auf. Das vermeintliche Opfer der ungerechten Regelung postete sogar ein Foto seines angeblichen Ausweises samt besagtem Namen.

Das war gefälscht, wie sich nun herausstellte. Der Mann, der sich derzeit "Joe Carr" (alias PDB) nennt, hat zugegeben: es handelte sich um einen Streich. Was als Insider-Witz zwischen Freunden begann, habe weltweit die Medien vorgeführt - sowie Facebooks Machtlosigkeit gegenüber Witzbolden wie ihm. Faceboook sperrt tatsächlich Nutzer, die nach Überzeugung des Netzwerks einen falschen Namen angegeben haben. Ob der Name eines Nutzers echt ist oder nicht, kann das Netzwerk aber wohl nicht einwandfrei prüfen.

"Die Leute sollten den Namen benutzen dürfen, den sie wollen", fordert "Joe Carr" auf Facebook.

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