Gmail:Google schickt alle E-Mails über verschlüsselte Verbindungen

Google will seine Gmail-Nutzer besser schützen. HTTPS-Verbindungen und eine interne Verschlüsselung sollen das Ausspähen erschweren.

Google will alle Emails seines Dienstes Gmail grundsätzlich über gesicherte HTTPS-Verbindungen verschicken. Das schrieb der Gmail-Sicherheitsingenieur Nicolas Lidzborski in einem Blogeintrag. Damit reagiert der Konzern, wenn auch nicht explizit, auf den Überwachungsskandal durch den amerikanischen Geheimdienst NSA.

Die Änderung bedeutet laut Google, dass die HTTPS-Verbindung besteht, wenn ein Nutzer eine Mail abruft oder versendet. Schicke er eine Nachricht ab, könne niemand sie auf dem Weg zu einem Google-Server einsehen. Außerdem seien alle Emails sicher, die sich innerhalb des Google-Systems, also etwa zwischen Gmail-Servern bewegten.

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Zwar konnten Nutzer ihr Gmail-Konto auch bislang schon auf eine HTTPS-Verbindung einstellen, bereits seit 2010 ist dies die Standard-Einstellung. Es soll aber immer noch User gegeben haben, die nur HTTP gewählt haben. Diese Möglichkeit gibt es nun bei Gmail nicht mehr.

Dokumente von Edward Snowden hatten gezeigt, dass die NSA den internen Datenverkehr zwischen Rechenzentren des Konzerns angezapft hat. Google soll die Überwachung nicht bemerkt haben. Vor wenigen Tagen erst hatte der Konzern angekündigt, dass auch die Internet-Suche nun verschlüsselt ablaufe. Auch dabei soll die NSA Daten gesammelt haben.

© Süddeutsche.de/dpa/mri - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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