Deutscher Streaming-Dienst verliert Musiklizenzen
Am 1. Mai ist die Musikauswahl vieler Simfy-Nutzer plötzlich beträchtlich geschrumpft. Auf seiner Website informiert der deutsche Musik-Streaming-Dienst, dass er "aus lizenzrechtlichen Gründen nur noch eine stark eingeschränkte Anzahl an Songs anbieten" könne. Viele interpretieren das so, dass nun auch die Labels Sony und Music Universal die Musiklizenzen entziehen; im Februar hatte das bereits Warner Music getan.
Umbruch bei digitaler Musik:Streaming wird zum Massengeschäft
Neue Zahlen belegen den Umbruch im digitalen Musikgeschäft: Streamingportale wie Spotify wachsen rasant, während die Zahl kommerzieller Musik-Downloads schrumpft. Sehr zum Ärger vieler Musiker.
Eigentlich will Simfy rund 25 Millionen Songs anbieten, jetzt kann man aber nur noch Musik anderer, kleinerer Labels abspielen. Im Bundesanzeiger wurde bereits am 28. April bekanntgegeben, dass die Simfy AG aufgelöst sei.
Auslands-Pläne bereits 2013 aufgegeben
Bei Simfy kann man seit 2010 angebotsabhängig für fünf beziehungsweise zehn Euro pro Monat Musik hören. Nicht-zahlende Nutzer bekommen wie bei Spotify eingeblendete Werbeanzeigen zu sehen und können den Service nicht uneingeschränkt nutzen. 2011 verkündete Simfy, dass es mehr als eine Million Nutzer habe und pro Monat um zwei Prozent wachse. Damals war noch von Expansion ins Ausland die Rede.
Streaming-Dienst Tidal:Jay Z macht Spotify Konkurrenz
Der Musiker und Unternehmer Jay Z steigt mit "Tidal" in den Musik-Streaming-Markt ein. Zahlreiche Stars wie Rihanna und Madonna sind am Projekt beteiligt. Doch im Internet herrscht Skepsis.
2013 zog das Unternehmen dann von Berlin nach Köln und wollte sich Medienberichten zufolge nun auf deutsche Nutzer konzentrieren. Der Markt für Musik-Streaming ist hart umkämpft. Marktführer Spotify hat etwa 60 Millionen Nutzer, von denen rund jeder Vierte ein zahlender Abo-Kunde ist. Bei der letzen Finanzierungsrunde erhielt Spotify 400 Millionen US-Dollar.