Datentransfer auf das neue Handy:Kontakt-Vermittlung

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Wer ein neues Mobiltelefon kaufen möchte, hat nicht nur die Qual der Wahl, sondern auch ein Problem: Wie bringt man die Inhalte vom bisher genutzten Handy auf das neue? Zahlreiche kostenlose Tools helfen beim Umstieg.

Peter Stelzel-Morawietz

Am einfachsten ist es meist noch, wenn man sich wieder für ein Gerät des gleichen Herstellers entscheidet. In diesem Fall lassen sich die Kontakte, Mails, Nachrichten und andere Daten über Synchronisationsprogramme schnell und unkompliziert übertragen.

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Nahezu alle Telefonanbieter bieten solche Programme auf Ihren Webseiten kostenlos an. Schwieriger wird es bei einem Wechsel von Hersteller oder Handy-Betriebssystem, beispielsweise von einem gewöhnlichen Handy zu einem iPhone oder einem Gerät auf Android-Basis, dem Betriebssystem von Google.

Dafür kommen dann mehrere Wege in Betracht: ein geeignetes Programm zum Abgleichen zu installieren, Synchronisierungsdienst im Internet oder ein kostenpflichtiger Vor-Ort-Service.

Kostenlose Testversion

Weder plattformübergreifende Dienste wie Vodafone 360 oder Memotoo noch Software wie Mobile Master unterstützen wirklich alle Geräte. So sollte man insbesondere vor dem Kauf eines Synchronisierungsprogramms in der Liste der unterstützten Handys nachschauen, ob das eigene dabei ist. Alternativ lässt sich die Geräteunterstützung mit der meist kostenlosen Testversion ausprobieren, bei der nur der eigentliche Datenabgleich beschränkt ist.

Wer noch ein Mobiltelefon hat, das auf Symbian oder Windows Mobile 6.5 basiert, und auf ein Android-Smartphone umsteigen möchte, kann die Kontaktdaten und vieles mehr mit dem kostenlosen SPB Migration Tool übertragen.

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Als Übertragungswege stehen hier die Micro-SD-Karte oder das Zwischenspeichern im Internet zu Auswahl. Wer seine Daten dem Internet anvertraut, muss sich gleich zweier Probleme bewusst sein: Erstens sind die Daten niemals wirklich vor unbefugtem Zugriff sicher. Zweitens übernehmen die Anbieter solcher Synchronisationsdienste keinerlei Backup-Garantie.

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Auch aus diesem Grund empfiehlt es sich immer, die Handy-Daten auf dem eigenen Rechner zu sichern. Über Jahre bewährt hat sich für Handys von Sony Ericsson das ebenfalls kostenlose Synchronisationsprogramm My Phone Explorer, das in der neuesten Version auch Android-Smarthphones unterstützt.

Standard zum Abgleichen

Es ist also gleichzeitig ideal für den Umstieg geeignet. Das Mail- und Kontaktprogramm Outlook von Microsoft hat sich in den vergangenen Jahren praktisch als Standard zum Abgleichen zwischen Computer und Mobiltelefon etabliert.

Jeder Handy-Hersteller bietet in seiner Software eine Schnittstelle zum Synchronisieren des Telefoninhalts mit Outlook, sei es Apple in iTunes, Nokia in seiner Ovi-Suite, Samsung im Programm Kies oder Blackberry mit seiner Desktop Software.

Was im Prinzip als Instrument zum problemlosen Austausch konzipiert ist, damit man auf dem Rechner und unterwegs stets mit den gleichen Daten arbeitet, lässt sich auch für die Synchronisation zweier Handys einsetzen: Erst gleicht man Outlook mit dem alten Mobiltelefon ab, dann mit dem neuen. Allerdings muss man hier genau aufpassen.

Ansonsten kann es passieren, dass man die Outlook-Kontakte mit den leeren des neuen Handys überschreibt und damit löscht. Auf ein Android-Handy lassen sich die Outlook-Daten zudem übertragen, indem man sie zunächst in die Tabellenkalkulation Excel exportiert, dann ins CSV-Format konvertiert und diese Datei nach dem Einloggen mit dem Google-Konto seine Favoriten für das Smartphone exportiert.

Das klingt umständlich und ist es auch, funktioniert in der Praxis erstaunlicherweise aber reibungslos. Ähnlich kompliziert ist es beim Handy-Betriebssystem von Microsoft: Denn ein Smartphone mit Windows Phone 7 lässt sich nicht mehr so einfach wie beim Vorgänger Windows Mobile per Kabel mit Outlook synchronisieren.

Hierzu ist mittlerweile das Zusatzprogramm Microsoft Office Outlook Hotmail Connector sowie eine zwangsweise Anmeldung beim firmeneigenen Webdienst Windows Live erforderlich. Ohne Outlook geht also wenig, die früher häufig verwendeten Windows-Kontakte werden bei weitem nicht mehr von allen Synchronisierungsprogrammen unterstützt.

Internetdienste zum Datenabgleich

Dagegen integrieren vor allem Internetdienste zum Datenabgleich immer häufiger die sozialen Netzwerke wie Facebook oder LinkedIn. So lassen sich auch auf diesem Wege Kontakte recht einfach im- und exportieren. Ob man diese nutzen möchte, ist wieder eine Entscheidung des Vertrauens.

Wer sich mit alledem nicht auseinandersetzen möchte, kann die Daten vom alten auf das neue Mobiltelefon auch in einem Mobilfunkshop überspielen lassen. Dort schließt ein Mitarbeiter beide Handys an ein spezielles Gerät für den Datentransfer an. O2 verlangt für diese Dienstleistung knapp 10 Euro, bei Phonehouse kostet das Überspielen knapp 15 Euro und bei der Deutschen Telekom knapp 20 Euro.

Vodafone beschränkt sich auf das Kopieren von alter auf neue SIM-Karte, allerdings sind bei weitem nicht mehr alle Handy-Daten auf der SIM-Karte gespeichert. Neben den Kontakten, Nachrichten und Mails möchten immer mehr Menschen mobil auf Musik, Fotos oder Dokumente zugreifen.

Dateien aller Art lassen sich mit den beiden Synchronisierungsdiensten Dropbox und SugarSync auf das Mobiltelefon holen. Die Apps von Dropbox gibt es fürs iPhone und iPad sowie Android-Smartphones und Blackberrys.

© SZ vom 30.5.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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