Breitband-Ausbau:USA auf der Überholspur

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Durchschnittlich 25-mal schneller sollen US-Bürger künftig im Internet surfen können. Doch einigen Fernseh- und Radio-Stationen drohen durch den Plan herbe Verluste.

Die USA bereiten einen ehrgeizigen Ausbau ihres Internets vor. Die zuständige Regulierungsbehörde legte am Montag einen Plan vor, unter dem der Zugang zu dem Netz im Schnitt um das 25fache beschleunigt wird und zahlreiche Regionen erstmals einen schnellen Anschluss erhalten sollen.

Auch der Mobilfunk soll mit erweiterten Frequenzen von dem Ausbau des Breitband-Netzes profitieren. Der Plan bildet die Grundlage für die Gesetzgebung des Kongresses und wird am Dienstag offiziell von der Bundeskommission Kommunikation FCC verabschiedet.

Rund 100 Millionen Amerikaner und damit ein Drittel der Bevölkerung hätten noch keinen schnellen Anschluss an das Internet, stellt die FCC in ihrem Plan fest. "Wie Elektrizität vor einem Jahrhundert ist heute das Breitband-Netz die Basis für wirtschaftliches Wachstum, die Schaffung von Arbeitsplätzen, Wettbewerbsfähigkeit und einen höheren Lebensstandard."

TV-Sender vor Problemen

Die Vorschläge sehen vor, 90 Prozent der Bürger mit Breitbandanschlüssen zu versorgen. Laut des Planes sollen langfristig unter anderem Radio- und TV-Sendefrequenzen für den Mobilfunk freigeschaufelt werden, was wiederum einige Sender vor Probleme stellen könnte, da ihnen Reichweiten-Verluste drohen.

Der Ausbau kommt deshalb vor allem Mobilfunkunternehmen wie Verizon Wireless, Sprint Nextel oder der US-Tochter der Deutschen Telekom zugute. Für Ausrüster wie Alcatel-Lucent, Qualcomm oder den Kabelverleger CommScope eröffnet sich die Aussicht auf lukrative Aufträge.

Für den Ausbau, der zwischen 15,5 und 25 Milliarden Dollar kosten soll, will die FCC vor allem Gelder aus dem Konjunkturprogramm verwenden. Zumindest bei der Vorstellung zeigte sich die Behörde allerdings wenig internetaffin: Der Plan ist erst seit Dienstag im Netz aufrufbar, am Montag mussten Journalisten ihn noch persönlich abholen - und zwar auf 360 Seiten ausgedruckt, wie das Wall Street Journal berichtet.

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