Apple-Chef Steve Jobs:Rückkehr der Stevemutter

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Der Mann im schwarzen Rollkragenpullover ist wieder da: Nach seiner halbjährigen krankheitsbedingten Auszeit ist Apple-Chef Steve Jobs nun erstmals wieder öffentlich aufgetreten.

Thorsten Riedl

Es war zwei Minuten nach 19 Uhr deutscher Zeit, als die Sorge der Fans von Apple ein Ende hatte. Steve Jobs, Chef des Computerherstellers, betrat die Bühne des Yerba Buena Theaters in San Francisco. "Ich bin sehr froh, wieder hier zu sein bei euch", sagte er. "Ich bin zurück bei Apple - und liebe jede Minute."

Wie kein zweites Unternehmen wird Apple mit seinem charismatischen Gründer Steve Jobs identifiziert. (Foto: Foto: dpa)

Die Reaktionen im Netz folgten prompt: "Man könnte meinen, der Heiland sei erschienen, so jubelt das Auditorium", hieß es im Web-Blog des Fachmagazins Macwelt.

Es war der erste Auftritt des 54-Jährigen seit einem Jahr. Zu Jahresanfang zog er sich aus der Konzernführung zurück, um sich einer Operation zu unterziehen. Der Auftritt von Jobs war das Glanzlicht der Produktshow.

Wie kein zweites Unternehmen wird Apple mit Jobs identifiziert. Der Manager gehörte 1976 zu den Gründern, verließ den IT-Konzern Mitte der 80er im Streit und stieß 1997 wieder dazu.

Damals stand Apple am Rand des Ruins. Jobs straffte das Portfolio und stellte die ersten bunten Computer vor in einer bis dahin grauen Rechnerwelt. Er erweiterte die Palette 2001 mit den iPod-Musikspielern und 2007 mit den iPhone-Handys. Kein Wunder, dass Fans ebenso wie Investoren den Gesundheitszustand von Jobs genau verfolgen.

Bei seinen Auftritten im vergangenen Jahr wirkte Jobs stark abgemagert. Apple sprach zunächst von einem "gewöhnlichen Bazillus", dann hieß es, Jobs habe Verdauungsprobleme.

Beim letzten öffentlichen Auftritt im Herbst witzelte er selbst auf einer Folie: "110 zu 70 - Steves Blutdruck."

Nun wurde deutlich, wie ernst die Lage war. Jobs erklärte, er habe nach einer Transplantation die Leber eines 20-Jährigen, der bei einem Autounfall starb.

In Rollkragenpulli und Jeans wirkte er noch dünn, aber deutlich vitaler. Der Auftritt von Jobs ließ den Anlass der Veranstaltung fast vergessen: Es wurde neue Musiksoftware gezeigt und erste iPod-Geräte mit integrierter Kamera.

In den Internetforen, wo sich Fans austauschen, waren eigentlich auch neue iPod-Touch-Musikspieler und ein kleiner Apple-Laptop ebenso mit berührungsempfindlicher Oberfläche erwartet worden. Beide fehlten. Es soll Qualitätsprobleme in der Fertigung geben, wurde gemutmaßt.

© Reuters/dpa/dmo/jb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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