Mexiko:Lehrer-Proteste eskalieren - Parteibüros verwüstet

Regelmäßige Leistungskontrollen und befristete Arbeitsverhältnisse: Seit Wochen gehen Mexikos Lehrer gegen eine umstrittene Bildungsreform auf die Straße. Im Südwesten des Landes sind die Proteste jetzt eskaliert.

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Seit Wochen protestieren Mexikos Lehrer gegen eine Bildungsreform, die unter anderem befristete Arbeitsverhältnisse und Probezeit bei Neueinstellungen ermöglicht - und regelmäßige Leistungskontrollen vorsieht. Im Bundesstaat Guerrero, im Südwesten des Landes, sind die Demonstrationen jetzt eskaliert: Vermummte attackierten die Gebäude verschiedener Parteien in der Stadt Chilpancingo.  Ob es sich bei den Randalierenden (ausschließlich) um Lehrer handelte, ist jedoch unklar. Den Protesten der Pädagogen hatten sich auch Studenten und Bauern angschlossen. In dem Land mit einer der höchsten Kriminalitätsraten weltweit sind die sozialen Spannungen groß.

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Die Lehrergewerkschaft CETEG hatte am Mittwoch zu einem Protestmarsch aufgerufen - dabei eskalierte die Situation. Es war nicht der erste Demonstrationszug dieser Art: Bereits in den Tagen zuvor waren Tausende Pädagogen durch die Straßen des Landes gezogen. (Im Bild: Protestzug von Mexiko-Stadt nach Acapulco, 18. April)

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Feuer vor der Zentrale der regierenden Partei der Institutionalisierten Revolution (PRI) in Chilpancingo: Bereits im Dezember, in den letzten Amtstagen des damaligen konservativen Präsidenten Felipe Calderon, hatte der Kongress die umstrittene Bildungsreform verabschiedet. Weil die Reform eine Verfassungsänderung nötig macht, müssen jedoch auch mindestens 17 der 32 mexikanischen Bundesstaaten dem Maßnahmenkatalog zustimmen. In dieser Woche erließ die Regierung des Bundesstaates Guerrero die Gesetzesänderungen - ohne merkliche Zugeständnisse an die Forderungen der Protestierenden.

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Die Wut der Demonstranten traf daraufhin nicht nur die Regierungspartei - auch Gebäude der Opposition wurden angegriffen. Mit deren Hilfe hatte der nun amtierende Präsident Enrique Peña Nieto die Bildungsreform durchgeboxt.

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Wenn aus Zorn Zerstörungswille wird: Vermummte Demonstranten attackieren mit Eisenstangen eine Skulptur in Chilpancingo.

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Die Randalierer zerschmetterten Scheiben, legten Feuer in den Büros und warfen Stühle und Dokumente aus dem Fenster. 

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Die Polizei schritt nicht ein, über mögliche Verletzte lagen zunächst keine Informationen vor. Im Bild: Demonstranten verbrennen ein Foto des mexikanischen Präsidenten Nieto. 

© Süddeutsche.de/AFP/dpa/jobr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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