Angewandte Wissenschaften:83 Promotionsverfahren an Hochschulen

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Seit knapp drei Jahren können Nachwuchswissenschaftler in Sachsen-Anhalt ihren Doktortitel auch an Hochschulen für angewandte Wissenschaften erwerben. (Foto: Julian Stratenschulte/dpa)

Nachwuchswissenschaftler können in Sachsen-Anhalt nicht nur an den Universitäten einen Doktortitel erwerben. Das geht seit 2021 auch an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften.

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Magdeburg (dpa/sa) - Seit knapp drei Jahren können Nachwuchswissenschaftler in Sachsen-Anhalt ihren Doktortitel auch an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften erwerben - immer mehr Frauen und Männer machen von dieser Möglichkeit außerhalb der Universitäten Gebrauch. An den fünf Promotionszentren werden aktuell 83 Promotionsverfahren betreut, wie das Wissenschaftsministerium in Magdeburg auf Nachfrage mitteilte.

Der größte Anteil entfiel dabei mit 25 laufenden Verfahren auf Sozial-, Gesundheits- und Wirtschaftswissenschaften. 22 sind es in den Ingenieurswissenschaften und Informationstechnologien und 18 in den sogenannten Life Sciences, zu denen die anwendungsorientierte Forschung und Entwicklung in den Fachbereichen Landwirtschaft, Ökotrophologie und Landschaftsentwicklung sowie Angewandte Biowissenschaften gehören. Je neun Promotionsverfahren gibt es laut dem Ministerium aktuell im Promotionszentrum Architektur und Designforschung sowie im Bereich Umwelt und Technik.

Im Mai 2021 verlieh Wissenschaftsminister Armin Willingmann (SPD) den Hochschulen für Angewandte Wissenschaften das Promotionsrecht. Vier staatliche Hochschulen gründeten daraufhin die fünf Promotionszentren, um die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler weiterzuqualifizieren. Sachsen-Anhalt zählte in diesem Bereich zu den Vorreitern, und war laut dem Ministerium nach Hessen und zeitgleich mit Nordrhein-Westfalen das dritte Bundesland, das forschungsstarken Hochschulen das Promotionsrecht verschafft hat.

Bislang wurden dort insgesamt drei Promotionsverfahren erfolgreich abgeschlossen, zwei abgebrochen, wie das Ministerium weiter mitteilte. Im Laufe des aktuellen Jahres und in den Folgejahren würden die Zahlen voraussichtlich deutlich steigen, weil die Verfahren je nach Fachrichtung mindestens drei Jahre in Anspruch nähmen.

Die meisten Promotionsverfahren laufen weiterhin an den Universitäten in Halle und Magdeburg. Im Prüfungsjahr 2022 wurden dort laut dem Statistischen Landesamt 530 Promotionen abgeschlossen.

Wissenschaftsminister Willingmann erklärte: „Die Einführung des Promotionsrechtes an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften stellt eine wertvolle und unerlässliche Weiterentwicklung des Wissenschaftssystems in Sachsen-Anhalt dar. Wir fördern damit die Chancengleichheit für Graduierte und stärken insbesondere die Zukunftsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit unserer Hochschulen.“ Die Promotionszentren leisteten einen wichtigen Beitrag, weitere hochqualifizierte Fachkräfte auszubilden und die Wirtschaft des Landes zu stärken.

© dpa-infocom, dpa:240214-99-981370/2

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