Hochschulen:Uni-Präsident: Europa muss mehr vom Osten her gedacht werden

Eduard Mühle spricht auf der Pressekonferenz zu seinem Amtsantritt als neuer Präsident der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder). (Foto: Bernd Settnik/dpa)

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Frankfurt (Oder) (dpa/bb) - Der Präsident der Europa-Universität Viadrina bemängelt ein geringes Verständnis des östlichen Europas in der deutschen Gesellschaft. „Wissen über das östliche Europa ist in der bundesdeutschen Gesellschaft in der Tat nicht übermäßig stark verbreitet“, sagte Eduard Mühle der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage. Fächer wie „Osteuropäische Geschichte“ und „Slavistik“ hätten etwa lange einen starken Russlandfokus vertreten und wenig über die engeren Fachkreise hinaus gewirkt.

Zudem sei das östliche Europa als Fokus in wichtigen Fächern, wie etwa Politik-, Wirtschafts-, Sozial- und Rechtswissenschaften, kaum vertreten. „Europa muss stärker als bisher auch "vom Osten her gedacht" werden“, so Mühle. Dieses Defizit gelte es zu beheben.

Die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften hatte beim Thema Osteuropa in Deutschland und seinen westlichen Nachbarn ebenfalls große Wissensdefizite beklagt. Das Wissen sei über ei­nen langen Zeitraum vernachlässigt und marginalisiert worden, sagte ein Sprecher der Akademie.

© dpa-infocom, dpa:240217-99-23677/2

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