Warmes Winterwetter:Einzelhändler bleiben auf Winterware sitzen

Lesezeit: 1 min

"Der Winter war bis jetzt eher ein laues Lüftchen", sagt der Sprecher des Handelsverbands Bayern, Bernd Ohlmann - das hat zur Folge, dass viele Einzelhändler auf ihrer Winterware sitzenbleiben. Sie locken daher mit Rabatten bis zu 70 Prozent.

Die bayerischen Einzelhändler locken bereits vor dem Beginn des Winterschlussverkaufs mit Rabatten bis zu 70 Prozent. Wegen der teilweise frühlingshaften Temperaturen in den vergangenen Wochen ist ein großer Teil der Winterware in den Geschäften liegengeblieben. "Der Winter war bis jetzt ja eher ein laues Lüftchen", sagte der Sprecher des Handelsverbands Bayern, Bernd Ohlmann.

Vor allem warme Jacken, Mützen, Handschuhe oder Wintersportkleidung seien noch reichlich auf Lager. "Die Frühlingsmode ist bestellt, nun muss Platz geschaffen werden", sagte Ohlmann. Der Winterschlussverkauf beginnt in diesem Jahr am 21. Januar. Zwar gibt es den gesetzlich geregelten WSV bereits seit 2004 nicht mehr; trotzdem halten viele Einzelhändler freiwillig an der Rabattaktion fest.

Das vergangene Jahr ist aus Sicht der Geschäftsleute nicht schlecht gelaufen. "Es gab Licht, aber auch Schatten", sagte Ohlmann. Bis Ende Oktober verbuchten die etwa 60 000 Einzelhändler ein Umsatzwachstum von 3,2 Prozent. Das Jahresende hat die Erwartungen wegen der warmen Temperaturen allerdings nicht ganz erfüllt. "Das Weihnachtsgeschäft war nicht das Gelbe vom Ei", sagte Ohlmann. Genaue Zahlen liegen noch nicht vor.

Die Schlecker-Insolvenz hat besonders auf dem Land Lücken hinterlassen. Auch die Versorgung mit Lebensmitteln ist nicht überall ideal: Die Zahl der Lebensmittelgeschäfte ging auf deutlich weniger als 10.000 zurück.

Vor allem das Geschäft über das Internet gewinnt hingegen für die Einzelhändler immer weiter an Bedeutung: Erstmals wurde 2012 die Marke von fünf Milliarden Euro Umsatz im Online-Geschäft geknackt.

Fast jeder dritte bayerische Einzelhändler sei inzwischen im Internet aktiv. "Auch der Einkauf per Smartphone nimmt zu", sagt Ohlmann. Zu schaffen macht den Geschäftsleuten aber der "Beratungsklau" - gemeint sind Kunden, die sich in den Geschäften ausführlich beraten lassen und dann bei anderen Anbietern im Internet kaufen. "Das ist ein großes Ärgernis."

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: