Vogelschützer:Erste Störche verlassen Bayern

Trotz des noch warmen Sommerwetters haben die ersten Störche Bayern bereits in Richtung Süden verlassen. "Einzelne Tiere haben sich schon auf den Weg gemacht", sagte die Storchenexpertin beim Landesbund für Vogelschutz (LBV) im fränkischen Hilpoltstein, Oda Wieding. Junge Vögel, die im Lauf des Juli flügge geworden seien, sammelten sich gerade langsam zu Zugtrupps. Die "Abzugzeit" der Störche beginne Ende Juli und dauere bis Mitte September.

Für Weißstörche als Segelflieger sei eine gute Thermik wichtig. Sie nutzten den Spätsommer mit viel Sonneneinstrahlung, um sich hoch in die Luft zu kreisen und dann weite Strecken segeln zu können. So schafften die Tiere bis zu 500 Kilometer am Tag. Nach acht Wochen Reise kämen sie in Afrika an. Die Tiere, die nur bis Spanien fliegen, schafften die Strecke in vier bis sechs Wochen. Immer mehr Tiere blieben inzwischen unterwegs länger auf Müllkippen, weil es dort viel zu fressen gebe.

In diesem Sommer seien etwa 540 Brutpaare im Freistaat gezählt worden, sagte Wieding. Die Zahl könne aber in den nächsten Wochen noch steigen. Viele Jungtiere hätten wegen des trockenen Wetters in diesem Jahr überlebt. Nicht alle Störche verlassen Bayern: Etwa 300 Vögel bleiben auch in der kalten Jahreszeit hier.

© SZ vom 16.08.2018 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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