Verkehrslärm im Isental:Online-Petition gegen Tempolimit auf A94

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Gegen das von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) geplante Tempolimit auf der neuen Isentalautobahn regt sich Widerstand. Söder hatte für einen Teilabschnitt der A 94 eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 120 Stundenkilometer angekündigt: Es solle von 1. Februar an gelten, um lärmgeplagte Anwohner zu schützen. Seit Freitag läuft gegen dieses Vorhaben eine Online-Petition auf der Plattform "change.org". Am Dienstagabend umfasste sie mehr als 12 000 Unterschriften.

Das neue Autobahnstück soll die Bundesstraße 12 von München in Richtung Passau entlasten. Der Initiator der Petition, Christian Hanslmayer, fürchtet, dass bei einer Geschwindigkeitsbegrenzung Pendler auf die B 12 zurückkehren könnten. Zudem bringe Tempo 120 nichts beim Lastwagenverkehr, der den größten Teil des Lärms verursache. "Ich hoffe selbstverständlich, dass wir unseren Ministerpräsidenten mit der Petition darauf aufmerksam machen können und er zusammen mit seinen Mitarbeitern eine nachhaltigere Lösung als eine Geschwindigkeitsbegrenzung erarbeitet", sagte Hanslmayer. Sein Elternhaus liegt unweit der B 12, er selbst wohnt in Rattenkirchen (Landkreis Mühldorf am Inn) zwischen B 12 und A 94.

Gegen den Autobahnbau durchs wildromantische Isental hatte es jahrzehntelang Widerstand gegeben. Am 30. September 2019 wurde die 33 Kilometer lange Strecke von Pastetten nach Heldenstein eröffnet. Auch der Festakt hat ein Nachspiel: Die Staatsanwaltschaft Landshut ermittelt nach einer Anzeige zweier Demonstranten seit November gegen den Altöttinger Landrat Erwin Schneider (CSU) wegen Beleidigung. Der Landrat hatte bei der Eröffnung des Autobahnabschnitts die beiden verbal attackiert. Darauf zeigten die Demonstranten Schneider an. Die genauen Worte des Landrats sind Gegenstand der Ermittlungen. Laut einem Sprecher des Landratsamts hat Schneider "mit den Ermittlungen und den Anzeigen gerechnet, sieht dem aber gelassen entgegen".

© SZ vom 16.01.2020 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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