Die Kälte der vergangenen Tage hat den Pinguinen im Nürnberger Tiergarten stark zugesetzt. Die für sie ungewohnten Minusgrade hätten das Immunsystem der Tiere geschwächt und sie anfällig für Krankheiten wie Vogelmalaria gemacht, berichtete der stellvertretende Tiergartenleiter Helmut Mägdefrau am Donnerstag.
Fünf Tiere seien bereits verendet. Die übrigen 40 seien inzwischen in ihren Stall gebracht worden. Damit sich die Tiere besser aufwärmen könnten, hätten Tierpfleger dort mehrere Wärmelampen aufgestellt.
Vorsorglich gesperrt haben Pfleger den Zugang der Tiere zum Wasserbecken. Dort hätten zunächst viele Pinguine vor der extrem niedrigen Lufttemperatur von bis zu minus zwölf Grad Schutz gesucht.
"Das Wasser ist mindestens null Grad und damit weitaus wärmer als die Luft", berichtete Mägdefrau. Um zu verhindern, dass die Tiere unnötig auskühlten, hätten sie Tierpfleger in den vergangenen Tagen dort eingefangen und in ihren warmen Stall gebracht.
Die im Nürnberger Tiergarten gehaltenen Humboldt- und Brillen-Pinguine stammten aus Peru und Chile sowie aus Südafrika. Dort seien die Tiere im Schnitt Temperaturen von zehn Grad gewöhnt. "Null Grad könnten die beiden Pinguin-Arten noch verkraften, aber bei zwölf Grad unter Null wird es für sie problematisch", sagte Mägdefrau.
Im Jahr 2008 verzeichnete der Tiergarten einen Besucher-Boom. Insgesamt seien 1,281 Millionen Menschen in den Zoo gekommen. Dies seien knapp 481 000 oder 20,6 Prozent mehr als im Jahr 2007. "Dieses Traumergebnis ist sicher auf die Popularität der jungen Eisbärin Flocke zurückzuführen gewesen", meinte Mägdefrau.
Nach dem Tod der beiden Eisbären-Zwillinge Mitte Dezember 2008 rechnet er vorerst nicht mit weiterem Eisbären-Nachwuchs. Der Zoo werde sich aber um einen geeigneten Bären-Bullen zum Decken der Nürnberger Eisbärin Vera bemühen.