Unionsparteien:Hasselfeldt gegen bundesweite CSU

Landesgruppenchefin plädiert für Inhalte statt "Befindlichkeiten"

Die Vorsitzende der CSU-Landesgruppe im Bundestag, Gerda Hasselfeldt, hat sich gegen eine bundesweite Ausdehnung ihrer Partei ausgesprochen. "Ich glaube nicht, dass die Ausdehnung der CDU nach Bayern und umgekehrt die Ausdehnung der CSU ins übrige Bundesgebiet die Probleme, die wir im Land haben, besser lösen. Und ernsthaft will das nach meinen Kenntnissen und Gesprächen auch niemand", sagte Hasselfeldt im Deutschlandfunk-Interview der Woche. "Denn wir würden uns da immer nur mit uns selbst beschäftigen." CDU und CSU hätten in der Flüchtlingspolitik vieles gemeinsam auf den Weg gebracht. Die Flüchtlingszahlen seien zurückgegangen, man habe gemeinsam ein Integrationsgesetz verabschiedet. Das alles seien gemeinsame Aufgaben. "Die Inhalte stehen im Mittelpunkt und nicht irgendwelche Befindlichkeiten", erklärte Hasselfeldt.

Unter anderem hatte der CDU-Vize und hessische Ministerpräsident Volker Bouffier kürzlich eine Ausdehnung seiner Partei nach Bayern angedroht. CSU-Chef Horst Seehofer hatte umgekehrt im Frühjahr keine "Ewigkeitsgarantien" abgeben wollen, dass die CSU auf Bayern beschränkt bleibt.

© SZ vom 04.10.2016 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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