Umstrittene Ehrung in Schwarzenbach:Parkpfleger mit Republikaner-Vergangenheit

Sein Engagement für den "Ökopark Hertelsleite" wurde von allen Seiten gelobt - und doch war die Ehrung von Reinhold Giegold im fränkischen Schwarzenbach umstritten. Denn Giegold hat nicht nur eine Vergangenheit bei den rechtsradikalen Republikanern - er hat sich in der Partei nicht immer korrekt verhalten.

Olaf Przybilla

An Kenntnissen über die Vergangenheit von Reinhold Giegold hat es der Stadt Schwarzenbach an der Saale offenbar nicht gemangelt, als sie ihn für würdig befand, als "verdienter Bürger" ausgezeichnet zu werden. Immerhin war es Giegolds Engagement im örtlichen "Ökopark Hertelsleite", das die oberfränkische Stadt als besonders lobenswert bewertete.

Der Park gilt als beliebtes Naherholungsgebiet der Stadt, ein Förderverein kümmert sich dort um den Erhalt seltener Pflanzenarten. Giegold hatte nun - so beschreibt es Schwarzenbachs Bürgermeister Alexander Eberl - "nach Ableistung der Sozialstunden im Ökopark Gefallen an dieser Arbeit gefunden" und habe sich seither "unbestritten intensiv" um die dort anfallende Grün- und Anlagenpflege gekümmert.

Für die Stadt ein Grund zur Ehrung, auch wenn es sich beim Auserwählten um den früheren Bundesschatzmeister der rechtsradikalen "Republikaner" handelt, der 2006 wegen Veruntreuung von Parteigeld zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren auf Bewährung verurteilt worden war. Auch musste er insgesamt 150 Stunden gemeinnützige Arbeit leisten, eben im Ökopark von Schwarzenbach.

Weil die Ehrung auch in der Stadt nicht unumstritten war, ist der ehemalige Republikaner nicht zum Empfang erschienen. "Wir werden daher die Ehrung nicht mehr durchführen", kündigte der Bürgermeister an.

© SZ vom 17.01.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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