Tourismus:Kreuth am Tegernsee wird Bergsteigerdorf

Die Gemeinde Kreuth am Tegernsee (Landkreis Miesbach) wird Bayerns viertes "Bergsteigerdorf". Als Bergsteigerdörfer zeichnen die Alpenvereine in Deutschland, Österreich, Südtirol und Slowenien Orte aus, die sich um einen sanften Tourismus und um den Erhalt ihrer alpinen Kultur und des lokalen Brauchtums bemühen. Die Entscheidung für Kreuth gab der Deutsche Alpenverein (DAV) am Mittwochabend in einer Bürgerversammlung in dem 3700-Einwohner-Ort bekannt.

"Mensch, das passt ja direkt auf unsere Gemeinde", hat sich Bürgermeister Josef Bierschneider nach eigenen Worten gedacht, als der DAV das Konzept vor drei Jahren den Gemeinden im Alpenraum bekannt gemacht hat. Davon ist inzwischen auch die internationale Bewertungskommission überzeugt - doch ihr passt nicht die ganze Gemeinde: Die Alpenvereine haben Dörfer mit maximal 2500 Einwohnern im Visier, die außerdem noch ein geschlossenes Ortsbild haben. Deswegen dürfen sich die Ortsteile Weißach und Ringsee, die direkt am Tegernsee liegen, nicht zum neuen Bergsteigerdorf zählen, weil sie längst mit den benachbarten See-Gemeinden zusammengewachsen sind und auch nicht als Beispiel für besonders sanften Tourismus gelten können. Von der Auszeichnung werde aber die gesamte Gemeinde profitieren, sagt Bierschneider. In aller Form soll Kreuth erst im kommenden Frühjahr zum Bergsteigerdorf werden. Zunächst wird diese Auszeichnung am 21. Juli den beiden Orten Sachrang und Schleching zuteil, beiderseits des Geigelsteins in den Landkreisen Rosenheim und Traunstein liegen und sich gemeinsam um den Titel beworben haben. Das erste bayerische Bergsteigerdorf ist seit dem Jahr 2015 Ramsau im Berchtesgadener Land. In Österreich gibt es derzeit 20 Bergsteigerdörfer, in Südtirol und Slowenien wird es bald je eines geben.

© SZ vom 23.06.2017 / kpf - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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