Doch nicht nur Geschäftsleute, auch die Eigentümer der fünf Grundstücke wehren sich gegen den Steg. Bis vor den bayerischen Verwaltungsgerichtshof klagten sie, bisher vergebens. Noch sind allerdings nicht alle Verfahren abgeschlossen. Kurt Rößle ist einer von ihnen, er fürchtet nicht nur Neugierige, die ihm künftig in sein Grundstück schauen könnten, sondern auch Schäden an seinem Haus durch das Rammen der Stegpfähle in den Seegrund.
Der Uferbereich sei instabil, sagt Rößle. Zudem glaubt er, dass durch die Metallpfähle Blei im Wasser freigesetzt werden könnte. Das Landratsamt Miesbach und die Richter sehen dieses Problem jedoch nicht. Auch das anfangs reservierte Finanzministerium, das als Seeeigentümer nur bei einer gütlichen Einigung mit den Grundstücksbesitzern zustimmen wollte, gab inzwischen sein Einverständnis.
Bürgermeister Janssen möchte deshalb bei einem positiven Votum so schnell als möglich mit dem Bau beginnen. So eine gute Chance gebe es vielleicht nie mehr: "Das Geld ist da, die Rechtsstreitigkeiten sind ausgefochten." Doch auch eine Ablehnung des Stegs am Sonntag hat in Tegernsee möglicherweise nicht viel zu bedeuten. 2003 lehnten die Bewohner in einem Entscheid ein anderes Teilstück der Seepromenade ab. Dieser Steg steht inzwischen, nach Ablauf der Bindungsfrist leitete der Stadtrat den Bau erneut in die Wege.
Bürgermeister Janssen sieht sich durch die folgende Abstimmung mit den Füßen bestätigt: "Dieser Steg wird außergewöhnlich gut angenommen.