Der langjährige bayerische SPD-Spitzenpolitiker Franz Maget bricht auf zu neuen Ufern. Im Januar werde er in der tunesischen Hauptstadt Tunis Sozialreferent an der deutschen Botschaft, sagte der frühere SPD-Landtagsfraktionschef dem Münchner Merkur.
Wie lange er die neue Funktion dort ausüben werde, könne er noch nicht ganz genau sagen, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Voraussichtlich zwei Jahre - "aber das werden wir noch sehen".
Tunesien sei einer der wenigen arabischen Staaten, "wo die Demokratie nach unseren Vorstellungen eine gewisse Chance hat", sagte der 62-Jährige der Zeitung. "Das Land hat funktionierende Gewerkschaften, einen Arbeitgeberverband, Menschenrechtsorganisationen - das wollen wir unterstützen, so weit man das von außen kann."
"Warum soll man nicht mal was Verrücktes machen?", sagte Maget über seine Nordafrika-Mission. "Ich hab' mich natürlich gefragt: Schaff ich das? Traue ich's mir zu? Will ich nicht lieber beim Italiener sitzen und die Münchner Zeitungen lesen?" Will er offenbar nicht.
Maget hatte sich 2013 aus dem bayerischen Landtag nach 23 Jahren im Maximilianeum zurückgezogen und seine Ämter abgegeben.