Die Heiligen Drei Könige, die im Park auf Weisung der Polizei den Dung ihrer Kamele wegen der Grünanlagenverordnung aufsammeln müssen, die Vorstellung der Kriminalstatistik, die die Beamten in den Schlaf wiegt - wie in jedem Jahr hat eine Beamtin aus Aschaffenburg im Auftrag der Polizeigewerkschaft DPolG Kalenderblätter gezeichnet, die das Beamtenleben in Bayern karikieren.
Lustig fand man das bislang. Jetzt nicht mehr: Polizeipräsident Wilhelm Schmidbauer ordnete an, die Kalender wegen problematischer Inhalte aus den Amtsstuben entfernen zu lassen.
Das Märzbild etwa zeigt einen Schwarzen auf einem Polizeirevier, der gerade festgenommen wurde und einer Beamtin die Worte "...was heiß' hie' Ve'dunklungsgefah'...?!" entgegenbrüllt.
Rassismus? Oder wird die Beamtensprache auf die Schippe genommen? Hermann Benker von der DPolG findet das Vorgehen der Polizeioberen scheinheilig. Nur weil der Kalender an die Medien gelangt sei, werde er zurückgezogen. "Bis jetzt hat sich keiner daran gestört." Man lasse sich keinesfalls in die rassistische Ecke stellen. "Einer der Haftgründe heißt Verdunklungsgefahr, wir sprechen von Schwarzfahrern oder blinden Passagieren."
Er findet die Karikaturen keineswegs anstößig. "Diesen Polizeijargon gibt es, vielleicht sind die Oberen in den Ministerien zu weit von der Praxis entfernt."