Passionsspiele Oberammergau:Vorhang zu und viele Fragen offen

(Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa)

Wolfgang Mayer (rechts) hat bei den Oberammergauer Passionsspielen mitgewirkt, die am Sonntag zu Ende gegangen sind. Hier lässt er sich im Friseur-Salon von Adam Flädrich die langen Haare und den Bart schneiden. Noch vor der letzten Vorstellung saßen Akteure, die keinen Auftritt mehr hatten, beim Friseur. Seit Aschermittwoch 2021 hatten die Darsteller Friseurverbot. Zum Schlussapplaus drängten am Sonntag nochmals alle Mitwirkenden auf die Bühne. Dieser Auftritt markierte das Ende der Oberammergauer Passionsspiele 2022. "Es ist vollbracht", sagte Spielleiter Christian Stückl sichtlich gerührt. Die gut 100 Vorstellungen seit Mai sahen rund 412 000 Menschen. Einer fast 400-jährigen Tradition folgend, wirkten 1700 Oberammergauer bei dem weltbekannten Laienspiel vom Leiden, Sterben und der Auferstehung Jesu Christi mit. Er sei "froh, dass es jetzt rum ist", sagte Stückl. Wegen der Pandemie musste er die Passion 2020 um zwei Jahre verschieben. Aber auch in diesem Jahr fielen immer wieder Spieler mit Corona aus, Rollen wurden eilig umbesetzt. Am Ende waren gut 91 Prozent der Karten verkauft. Schon in zwei Jahren beginnen die Vorbereitungen für die Passion im Jahr 2030. Ob Stückl dann nochmals bereit steht, ist unklar - auch für ihn seien viele Fragen offen, wie es weitergehe, sagt der 60-Jährige.

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