Schönes Wetter mit viel Sonnenschein zum Start - das hat auf dem diesjährigen Münchner Oktoberfest für einen Rekordansturm gesorgt. Etwa 3,5 Millionen Gäste strömten nach Schätzungen der Festleitung bis zur Halbzeit auf das größte Volksfest der Welt. Festleiterin Gabriele Weishäupl sprach von einer "Wiesn wie aus dem Bilderbuch".
3,5 Millionen Gäste - das sind 200.000 mehr als ein Jahr zuvor, wie das Münchner Tourismusamt auf Grundlage einer Hochrechnung bekannt gab. Auch der Bierkonsum stieg trotz Rekordpreisen um 100.000 Liter auf 3,4 Millionen Maß.
Auch die Schausteller profitierten von der anziehenden Konjunktur. Bei ihnen gebe es sogar 15 Prozent mehr Umsatz. Die Wirte könnten neben dem Plus beim Bier einen noch deutlicheren Anstieg beim Essen verzeichnen. Hier habe der Umsatz um rund zehn Prozent zugelegt. "Vor allem die Hendl flattern voran", sagte die Wiesn-Chefin. In der Ochsenbraterei wurden bis zur Halbzeit der Wiesn 61 Ochsen verspeist. E
Eine positive Bilanz zog auch die Polizei. Die Zahl der Straftaten auf dem Oktoberfest sei deutlich auf 555 zurückgegangen. Im Vergangenen Jahr seien es zur Wiesnhalbzeit bereits 736 gewesen. Die Zahl der Festnahmen sank von 400 auf 248 Personen. Bei den gefürchteten Maßkrugschlägereien mussten die Sicherheitskräfte allerdings ein deutliches Plus feststellen: Ihre Zahl stieg von 18 auf 31. Zwei davon wurden als versuchte Tötungsdelikte gewertet.
In diesem Jahr wird das 200-jährige Bestehen der Wiesn gefeiert. Deshalb gibt es auch noch die Historische Wiesn im Südteil des Festgeländes. Sie erinnert mit nostalgischen Fahrgeschäften, einem nach altem Rezept gebrauten Bier und Pferderennen an die Ursprünge des Festes erinnert. Zur Halbzeit hatten etwa 250.000 Menschen die Historische Wiesn besucht. "Mit der historischen Wiesn ist es erstmals gelungen, ein Stück alte Wiesnseligkeit wiederherzustellen", sagte Münchens Oberbürgermeister Christian Ude (SPD).