Oberpfalz:Frau im eigenen Haus erstochen

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Eine Internetbekanntschaft wurde einer Frau aus dem Landkreis Neustadt offenbar zum Verhängnis: Die 21-Jährige wurde erstochen in ihrer Wohnung gefunden. Den Tatverdächtigen lernte sie erst vor wenigen Monaten im Netz kennen.

Eine Internetbekanntschaft hat eine 21-jährige Frau aus Vohenstrauß im Oberpfälzer Landkreis Neustadt offenbar das Leben gekostet. Sie wurde am Freitagabend erstochen aufgefunden. Tatverdächtig ist ein 22-Jähriger aus Bad Hersfeld in Hessen, gegen den am Samstag Haftbefehl wegen Mordes erlassen wurde. Die Frau war von Nachbarn im Flur ihres Wohnhauses blutüberströmt gefunden worden. Sie starb laut Obduktion an zahlreichen Messerstichen. Die Polizei fand in dem Haus die Tatwaffe und leitete sofort eine Großfahndung ein, an der sich auch Bundespolizei, die tschechische Polizei sowie ein Polizeihubschrauber beteiligten. Der Verdächtige meldete sich noch am Freitagabend etwa drei Stunden nach der Tat per Notruf bei der Einsatzzentrale, um sich zu stellen. Er nannte seinen Namen und sagte, wo er sich befand. Kurz darauf konnten die Ermittler ihn im wenige Kilometer entfernten Pleystein festnehmen. Er gab an, am Tatort gewesen zu sein, sich aber nicht an Details erinnern zu können. Ersten Erkenntnissen zufolge hatten sich das Opfer und der Tatverdächtige im Sommer im Internet kennengelernt. Der 22-Jährige war vor wenigen Wochen nach Vohenstrauß gezogen und hatte sich dort Arbeit gesucht. Er hatte laut Polizei immer wieder Kontakt zu der Frau aufgenommen. Diese habe aber nicht seine Vorstellungen einer gemeinsamen Beziehung geteilt. Anfang vergangener Woche hatten sich beide an die Polizei gewandt und sich gegenseitig beschuldigt, vom anderen belästigt worden zu sein. Die Beamten hatten beide in ihren Wohnungen besucht. Sie forderten den Mann auf, den Kontakt zu der Frau abzubrechen. "Konkrete Bedrohungen gegenüber dem Opfer waren zum damaligen Zeitpunkt nicht erkennbar", erklärte die Polizei. Zum Motiv des jungen Mannes, der in Untersuchungshaft sitzt, wollten die Beamten aus ermittlungstaktischen Gründen nichts sagen.

© SZ vom 07.11.2011/dpa, dapd - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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