Oberfranken:Flüchtiger Täter stirbt wohl bei Autounfall

Er soll seine Ex-Frau und seinen achtjährigen Sohn geknebelt und gefesselt haben - dann floh der 50-Jährige. Nun ist ein Mann bei einem Autounfall in Oberfranken ums Leben gekommen. Die Polizei geht davon aus, dass der Verunglückte der Täter ist.

Ein 50-Jähriger, der seine Ex-Frau und sein Kind in Ulm gefesselt und geknebelt haben soll, ist wahrscheinlich tot. Das Auto des Mannes sei am Mittwoch in Oberfranken gegen einen Baum geprallt, teilte die Polizei mit. Der Fahrer des Wagens sei getötet worden - seine Identität ist allerdings noch nicht endgültig geklärt. "Das Fahrzeug wurde schwer beschädigt, daher ist die Bergung schwer", sagte ein Sprecher. "Es spricht aber alles dafür, dass der Fahrer der Gesuchte ist."

Die Polizei hatte bundesweit nach dem 50-Jährigen gefahndet. Der Mann aus Bamberg soll seine 36 Jahre alte Ex-Frau und seinen achtjährigen Sohn am Dienstag in Ulm gefesselt zurückgelassen haben. Ein Bekannter hatte die beiden entdeckt und das Kind, das bereits bewusstlos war, wiederbelebt. Die Frau und ihr Kind würden von Ärzten betreut.

Die Hintergründe der Tat seien nach wie vor unklar, die Polizei geht von versuchtem Mord aus. Der 50-Jährige steht zudem im Verdacht, mehrere Brände in Baden-Württemberg und Bayern gelegt zu haben. So soll er am Dienstag einen Brandsatz in seine leere frühere Wohnung in Augsburg geworfen haben. In Nerenstetten (Baden-Württemberg) wurde in der Nacht zum Dienstag versucht, ein Haus anzuzünden.

Ein weiterer Brand in der gleichen Nacht verursachte in einer Ulmer Schreinerei einen Schaden in Millionenhöhe. In dem Betrieb, in dem der 50-Jährige früher beschäftigt war, hatte es bereits im Juni gebrannt. In allen Fällen gebe es Bezüge zu dem Gesuchten.

© Süddeutsche.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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