Nürnberg und München:Hunderte demonstrieren vor Konsulaten der Türkei

Sie hatten sich spontan zu Kundgebungen vor den Konsulaten in Nürnberg und München zusammengefunden.

In den großen Städten Bayerns haben in der Nacht auf Samstag Hunderte Menschen vor türkischen Konsulaten gegen den Putschversuch in der Türkei protestiert.

Rund 700 Menschen haben sich in der Nacht bei einer Kundgebung vor dem Konsulat in Nürnberg mit dem türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan solidarisiert. Das teilte die Polizei mit.

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Am türkischen Generalkonsulat in München haben zwischen 23.30 Uhr und 3 Uhr in der Früh etwa 400 Menschen eine Spontandemonstration abgehalten. Beide Kundgebungen verliefen laut Polizei friedlich und lösten sich noch in der Nacht auf, als bekannt wurde, dass der Putsch vermutlich gescheitert sei.

Teile des Militärs hatten am Freitagabend in der Türkei einen Putschversuch unternommen. Die Lage in Istanbul ist unter Kontrolle, in der Haupstadt Ankara gibt es offenbar noch Kämpfe. Präsident Erdoğan kehrte von seinem Urlaub in Marmaris nach Istanbul zurück und verkündete: "Die Putschisten werden einen sehr hohen Preis zahlen." Zuvor hatte er sich in einer TV-Ansprache ans Volk gewandt und sie zum Widerstand aufgerufen. Schüsse fielen, 265 Menschen sollen tot sein, mehr als 1000 wurden verletzt. Am Parlament in Ankara hat es mehrere Explosionen gegeben, in Istanbul schossen Soldaten auf Zivilisten und lieferten sich Feuergefechte mit der Polizei.

Lufthansa und Turkish Airlines haben ihre Verbindungen in die türkischen Orte Bodrum, Izmir, Antalya und Istanbul vom Münchner Flughafen aus annuliert.

© SZ.de/dpa/vewo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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