Niederbayern:Tausende Flüchtlinge warten auf Einreise

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Flüchtlingskinder warten an der deutsch-österreichischen Grenze darauf, dass sie einreisen dürfen. (Foto: dpa)
  • 2200 Flüchtlinge warten an den niederbayerischen Grenzübergängen auf die Einreise nach Deutschland.
  • Die Lage ist weiterhin angespannt.
  • Auch am Mittwoch sind mindestens 4000 Flüchtlinge über die bayerischen Grenzen eingereist.

Die Lage an der Grenze von Österreich nach Niederbayern ist am Donnerstagmorgen weiter angespannt. Allein an den Übergängen Wegscheid, Neuhaus am Inn sowie Simbach hätten in der Früh auf österreichischer Seite rund 2200 Menschen auf ihre Einreise nach Deutschland gewartet, sagte der Sprecher der Bundespolizeiinspektion Freyung, Bernd Jäckel.

Der Großteil der Menschen sei in Neuhaus und Wegscheid versammelt. Insgesamt seien am Mittwoch nur "minimal weniger" Flüchtlinge nach Niederbayern gekommen als am Vortag. Am Dienstag waren es nach Angaben der Bundespolizei 4100 Menschen gewesen.

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Die Zahl der Orte, an denen Flüchtlinge nach Bayern kommen dürfen, sieht Österreich als Angebot, nicht als Absprache. Die Bundespolizisten fühlen sich immer ohnmächtiger.

Von Andreas Glas und Cathrin Kahlweit

Altmaier will bessere Zusammenarbeit der Polizei

Der Flüchtlingskoordinator der Bundesregierung, Peter Altmaier (CDU), hatte bei einem Besuch in Wegscheid an der deutsch-österreichischen Grenze angekündigt, die Kooperation zwischen den Polizeibehörden beider Länder zu stärken. Dazu solle bereits in den kommenden Tagen ein Zentrum der Polizeizusammenarbeit geschaffen werden. "Unser Ziel ist es, dass wir sehr schnell an die Arbeit gehen - lieber mit einem Provisorium beginnen, aber dafür Sorge tragen, dass die Polizeiverantwortlichen an einem Tisch sitzen." So solle verhindert werden, dass Flüchtlinge etwa im Freien auf ihre Einreise nach Deutschland warten müssen oder nicht genügend Busse zum Transport zur Verfügung stehen.

Altmaier hatte sich am Mittwochnachmittag ein Bild von der angespannten Flüchtlingssituation im Landkreis Passau gemacht. Altmaier folgte mit seinem Besuch der Einladung des Passauer Oberbürgermeisters Jürgen Dupper (SPD). Zuletzt kamen in Niederbayern täglich Tausende Flüchtlinge über die Grenze, Passau wurde zum Drehkreuz bei der Verteilung der Asylsuchenden in ganz Deutschland. Allein am Dienstag waren wieder 4100 Menschen über Niederbayern nach Deutschland eingereist. In der Vortagen waren es noch mehr gewesen.

Weiterhin fünf Übergabeorte

Unterdessen war der oberbayerische Grenzübergang Kiefersfelden nahe Rosenheim anstelle von Laufen im Berchtesgadener Land am Mittwoch neuer Übergabepunkt für die kontrollierte Einreise von Flüchtlingen geworden. Es bleibe bei fünf Übergabeorten von Österreich nach Deutschland, erläuterte eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums in Berlin.

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