Nationalpark Bayerischer Wald:Zwei Jungbären gestorben

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Die elfjährige Bärenmutter Luna mit ihrem Nachwuchs. (Foto: dpa)

Wochenlang fehlte von zwei Bärenjungen im Nationalpark Bayerischer Wald jede Spur, nun gibt es traurige Gewissheit: Sie wurden tot in ihrem Gehege gefunden. Zunächst geriet Bärenvater Benny unter Verdacht.

Von Martin Moser

Wochenlang fehlte jede Spur von zwei Bärenjungen im Nationalpark Bayerischer Wald, nun wurden sie tot in ihrem Gehege gefunden. Einem dritten Jungtier der Bärenfamilie gehe es allerdings sehr gut, sagte Pressesprecherin Kristin Beck

Im Januar hatte die elfjährige Bärenmutter Luna Drillinge auf die Welt gebracht. Zuletzt waren alle drei Jungen am 17. April gesehen worden. Am folgenden Tag waren weder die Mutter noch die Jungtiere zu beobachten, auch nicht bei der Fütterung. Seit Ostersamstag wurde Luna nur noch von einem Jungtier begleitet.

Nun haben Tierarzt und Tierpfleger im Gehege nachgesehen, ob die beiden verschollenen Bärenjungen noch leben - und traurige Gewissheit bekommen. Für das Verschwinden der beiden Tiere gibt es drei mögliche Erklärungen. Zunächst geriet Bärenvater Benny in Verdacht, die beiden Jungtiere getötet zu haben. Doch dagegen spricht ihr Auffindort.

"Die beiden toten Jungtiere haben im Höhleneingang, im Verteidigungsradius der Mutter, gelegen", sagte Sprecherin Beck. Das sei ein Indiz dafür, dass nicht Benny die beiden getötet habe. Es bleibt die Möglichkeit eines tödlichen Infekts. Denkbar sei allerdings auch, dass Mutter Luna nicht genug Milch für alle drei Jungtiere hatte. Eine genauere Untersuchung der Todesumstände wird es nicht geben. Die Kadaver der beiden Bären seien in zu schlechtem Zustand, erklärte Beck. Eine aufwendige Untersuchung wäre notwendig. Und die sei sehr teuer.

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Eigentlich war gar nicht vorgesehen gewesen, dass Luna und Benny Junge bekommen. Der Nationalpark hatte sich nach der unverhofften Drillingsgeburt aber bereits um den zukünftigen Verbleib der Jungbären gekümmert. Zwei sollten in einen ungarischen Zoo kommen, einer in einen Wildpark im Fichtelgebirge gehen.

Ob der nun verbliebene Jungbär nun doch im Tier-Freigelände des Nationalparks bleibt, ist noch nicht entschieden. Die kommenden zwei bis drei Jahre darf er allerdings auf jeden Fall bei seinen Eltern im Gehege leben.

(Mit Material der dpa)

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