Naila:Neue Ermittlungen in 30 Jahre altem Fall

Die Staatsanwaltschaft Hof ermittelt drei Jahrzehnte nach dem Verwinden eines Menschen in einem Vermisstenfall. Reiner Laib, Leitender Oberstaatsanwalt in Hof, bestätigte, dass in einem Dorf in der Nähe der oberfränkischen Stadt Naila (Kreis Hof) an einer Staatsstraße Untersuchungen durchgeführt werden. Dass dort ein Skelett oder Teile eines Skeletts gefunden wurden, bestätigte der Oberstaatsanwalt ausdrücklich nicht. Da der Raum, in dem derzeit ermittelt werde, dörflich sei, stünden zum jetzigen Ermittlungsstand "erhebliche Persönlichkeitsrechte" im Raum. Deswegen müssten sich die Ermittler sehr zurückhalten mit Informationen. Ob überhaupt ein Verbrechen aufzuklären ist und wer gegebenenfalls als Tatverdächtiger in Frage komme, müsse erst ermittelt werden. Die Staatsanwaltschaft werde sich frühestens "in den kommenden Wochen" zum Stand ihrer Ermittlungen äußern.

Der in Hof erscheinenden Frankenpost zufolge soll ein Mann in dem Vermisstenfall bereits vernommen worden sein. Angeblich handele es sich um den Vater einer vor mehr als 30 Jahren verschwundenen jungen Frau. Nach Angaben der Zeitung sei ein Verbrechen nicht ausgeschlossen. Die Ermittler gehen demzufolge dem Verdacht nach, dass "ein Bauarbeiter seine Tochter im Zug des Neubaus" einer viel befahrenen Straße in der Nähe von Naila "verscharrt" haben soll. Die Staatsanwaltschaft bestätigte dies nicht. In der Region gebe es mehrere Vermisstenfälle, Details werde man nicht nennen, sagte Laib. Bei dem Dorf, das im Zentrum der Ermittlungen steht, handelt es sich um einen von insgesamt 37 Stadtteilen der Stadt Naila.

© SZ vom 07.09.2018 / prz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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