Nach Werben der Parteispitze:Guttenberg will mit CSU über Comeback verhandeln

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Öffentlich hatte Parteichef Seehofer zuletzt um den ehemaligen Star der CSU gebuhlt. Nun hat Karl-Theodor zu Guttenberg reagiert: Einem Bericht zufolge soll er der CSU erstmals Gesprächsbereitschaft über seine Bundestagskandidatur 2013 signalisiert haben. Per SMS.

Er war der Liebling der CSU, dann stürzte er über die Plagiatsaffäre, nun könnte sein Comeback bevorstehen: Der ehemalige Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg will offenbar mit Parteifreunden über eine Kandidatur bei der Bundestagswahl 2013 sprechen. Laut einer Vorabmeldung des Spiegel hat Guttenberg auf die Aufforderung des CSU-Kreisvorsitzenden von Lichtenfels, Christian Meißner, innerhalb der nächsten vier bis fünf Wochen mit ihm und dem Kulmbacher CSU-Chef Henry Schramm ein Gespräch zu führen, reagiert. Der ehemalige Minister habe per SMS geantwortet: "Machen wir."

"Machen wir": Per SMS hat Ex-Minister Guttenberg der CSU erstmals signalisiert, dass er über eine Rückkehr in die Politik sprechen will. (Foto: dpa)

Ursprünglich wollten die örtlichen CSU-Funktionäre Guttenberg bis Sommer den Bundestagswahlkreis freihalten. Dann hatte Meißner aber deutlich gemacht, dass die Entscheidung so lange nicht warten könne.

Die CSU-Führung um Horst Seehofer hatte in den vergangenen Tagen deutlich um ein Comeback des 40-Jährigen geworben. "Ich werde mich im Jahr 2012 sehr darum bemühen, dass wir zu gegebener Zeit den Karl-Theodor wieder auch für eine aktive Rolle in der CSU gewinnen", hatte Seehofer in einem Interview mit dem Bayerischen Rundfunk erklärt. Er glaube, dies werde ihm auch gelingen.

Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich, der Vorsitzender des für Guttenberg zuständigen CSU-Bezirks Oberfranken ist, sagte dem Spiegel nun, er rechne für Ende dieses Monats mit einem Gespräch. Guttenberg, der zur Zeit mit seiner Familie in den USA lebt, befindet sich dann ohnehin in Deutschland. "Ich gehe davon aus, dass er dann die Gelegenheit nutzt, mit seinen politischen Freunden zu reden", sagte Friedrich.

Ende November hatte Guttenberg den Ärger der CSU auf sich gezogen, weil er seiner Partei den Charakter einer Volkspartei absprach und ihr unter anderem vorhielt, Spinnweben angesetzt zu haben. Selbst in Guttenbergs fränkischer Heimat schwand daraufhin der Rückhalt für den Ex-Politiker.

© dpa/dapd/AFP/afis - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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