Nach Hetzrede in Deining:Umstrittener Pfarrer arbeitet nun in Nürnberg

  • Der umstrittene Deininger Pfarrer hat eine neue Stelle als Seelsorger in Nürnberg.
  • Er hatte Hetzreden gehalten und war daraufhin in Kritik geraten.
  • In Nürnberg ist man nicht begeistert.

Der Pfarrer aus der Oberpfalz hetzte gegen Frauen, Homosexuelle und die Presse und sprach von einer vermeintlichen Islamisierung. Dieser Pegida-Stil brachte ihn in die Kritik, die Gemeinde wehrte sich. Im März trat der Geistliche zurück und verließ die Pfarrgemeinde Deining. Nun hat er eine neue Stelle, als Pfarrvikar in Nürnberg.

In Nürnberg-Reichelsdorf soll Norbert Zawilak nach Angaben des Bistums Eichstätt die Seelsorge unterstützen. Er könne alle priesterlichen Funktionen erfüllen, sei aber nicht letztverantwortlich, sagte eine Sprecherin. Für welche Aufgaben er eingesetzt werde, entscheide die Pfarrei.

Man wolle ihn "kritisch beobachten"

Der Reichelsdorfer Pfarrer Edmund Wolfsteiner sagte der Nürnberger Zeitung, die Gemeinde werde den früheren Deininger Pfarrer "kritisch beobachten". Gerald Scharl, einer der Vorsitzenden des Nürnberger Katholikenrats, sagte dem Blatt: "Wir sind erschüttert, einen Priester mit solch befremdlichen Haltungen hier haben zu müssen."

Der aus Polen stammende Geistliche hatte einen Großteil seiner Gemeinde empört, weil er auf einem Neujahrsempfang gegen verschwenderische Politiker, Homosexuelle, die angeblich zunehmende Islamisierung und angeblich einseitige Medien gewettert hatte. Nachdem das Bistum den Kirchenmann wiederholt ins Gebet genommen hatte, bot der Pfarrer Mitte März den Verzicht auf seine Stelle an.

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