Mutter und zwei ihrer Kinder tot:Familientragödie auf der Bundesstraße 2

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Von Olaf Przybilla, Roth

Bei einem schweren Verkehrsunfall bei Wernsbach im Landkreis Roth sind am Sonntag drei Menschen ums Leben gekommen. Aus bislang ungeklärter Ursache war ein 19-Jähriger mit seinem VW Transporter auf der Bundesstraße 2 in den Gegenverkehr geraten und auf gerader Strecke frontal mit einem entgegenkommenden Renault kollidiert, in dem sich fünf Mitglieder einer Familie aus dem Regierungsbezirk Schwaben befanden. Die 35 Jahre alte Fahrerin des Wagens verstarb trotz eingeleiteter Reanimationsmaßnahmen noch an der Unfallstelle. Zwei ebenfalls im Fahrzeug sitzende Kinder, ein neunjähriges Mädchen und ein zwölfjähriger Junge, erlagen später im Krankenhaus ihren schweren Verletzungen. Der Gesundheitszustand eines vierjährigen Mädchens wurde am Montag von einem Polizeisprecher als "äußerst kritisch" beschrieben. Auch der 35-jährige Beifahrer des Renaults wurde lebensbedrohlich verletzt. Der Fahrer des VW Transporters und seine 17-jährige Beifahrerin wurden bei dem Zusammenstoß ebenfalls verletzt. Sie konnten am Montag zunächst nicht vernommen werden.

Nach Angaben von Kreisbrandinspektor Roland Ritthammer waren alle Familienmitglieder im Renault von Ersthelfern aus dem Fahrzeug befreit worden. Diese Helfer - Autofahrer, die den Zusammenstoß zum Teil beobachtet hatten - hätten Reanimationsmaßnahmen eingeleitet. Ihnen habe sich ein "furchtbares Bild" geboten, sagte Ritthammer. Die Familie aus der Gegend von Donauwörth war offenbar auf der Rückreise aus dem Weihnachtsurlaub in Polen. Der Unfall ereignete sich zwischen zwei Baustellen der Bundesstraße, die auf vier Spuren ausgebaut wird. Im Bereich der Unfallstelle hat die Straße nur zwei Spuren. Im Einsatz waren zwei Rettungshubschrauber und etwa 100 Einsatzkräfte, darunter Notfallseelsorger, fünf Notärzte und zehn Rettungswagen.

Herbert Eckstein, Landrat des Kreises Roth, sprach im SZ-Gespräch von einem furchtbarem Unglück: "Es macht einen sprachlos", sagte er. Zur Klärung der Unfallursache hat die Staatsanwaltschaft einen Sachverständigen hinzugezogen. Genauere Hinweise auf mögliche Ursachen für das Unglück seien voraussichtlich erst am Dienstag zu erwarten, sagte Polizeisprecher Wolfgang Prehl.

© SZ vom 07.01.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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