Münchner OB Christian Ude:"Ich bin sehr erleichtert"

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Münchens OB Christian Ude glaubt nach dem Ja der Garmischer zu Olympia an Rückenwind für die Bewerbung. Doch reicht das Ergebnis auch, um das IOC zu überzeugen?

Dominik Hutter

Der Bürgerentscheid in Garmisch wurde ganz maßgeblich von einem prominenten Münchner Olympia-Fan vorangetrieben: Oberbürgermeister Christian Ude, der mit dem Pro-Begehren eine monatelange Hängepartie verhindern wollte.

Reicht dieses Ergebnis aus, um das IOC von der Olympia-Begeisterung der Garmischer zu überzeugen?

Aber selbstverständlich. Das Ergebnis ist besser als die Prognosen vorhergesagt haben. Ich bin über die breite Zustimmung zu den Olympischen Winterspielen 2018 sehr erleichtert. Das Votum gibt uns Rückenwind bei der anstehenden technischen Präsentation in Lausanne, und auch später bei der endgültigen Entscheidung am 6.Juli in Durban.

Auch die Gegner haben mit ihrem Begehren einen achtbaren Erfolg eingefahren. Der Ort wirkt zerrissen...

Nein, von einem zerrissenen Ort kann man nicht sprechen. Aber ich finde es bemerkenswert, dass die Prozentzahlen beider Fragen nicht vollkommen miteinander korrespondieren. Das heißt, dass die Olympia-Befürworter zwar klar in der Mehrheit sind, einige aber trotzdem Probleme mit den Vertragskonditionen des IOC haben. Das ist ein Signal, dem man nachgehen muss.

Sie sprechen über Rückendeckung für die Bewerbung. Ist denn die Ausgangssituation nach diesem Ergebnis besser als sie es ganz ohne Bürgerentscheid gewesen wäre?

Ja, das ist sie. Denn es gab immer wieder Medienberichte, die auch unsere Konkurrenten um die Winterspiele aufgreifen konnten: Dass über der Münchner Bewerbung ein Damoklesschwert schwebe. Damit ist mit dem heutigen Tage Schluss. Denn jetzt ist klar, dass nicht nur der Gemeinderat, sondern auch die Bürgerschaft mit großer Mehrheit für Olympia ist. Von jetzt an kann kein Olympia-Gegner mehr behaupten, er vertrete die Mehrheit der Garmischer. Er kann als legitime Opposition auftreten, aber nicht im Namen der Bevölkerung.

Der erste Münchner Bürgerentscheid ("Drei Tunnel braucht der Mittlere Ring"; Anm. d. Red.) wurde mit einer hauchdünnen Mehrheit gewonnen. Und die Stadt hat das Ergebnis selbstverständlich umgesetzt. Diese Haltung erwarte ich nun auch von den Olympiakritikern, die immer ein Bürgervotum wollten.

© SZ vom 09.05.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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