Kronach:Auszeichnung für den Frankenwald

Hohe Baumwipfel, einsame Fichtenwälder und romantische Wiesentäler: Der Frankenwald ist das "Waldgebiet des Jahres 2017". Denn dort gelinge es in besonderer Weise, Forstwirtschaft mit Naturschutz und Tourismus zu vereinbaren, teilte der Bund Deutscher Forstleute (BDF) am Freitag mit. Der Frankenwald ist der erste bayerische Wald, an den die Auszeichnung geht. Der BDF ist ein Berufsverband für Forstleute im öffentlichen Dienst und in Privatunternehmen.

Der Frankenwald mit seiner höchsten Erhebung, dem Döbraberg (795 Meter), ist ein ungefähr 100 000 Hektar großes Waldgebiet im Nordosten Bayerns, er reicht bis nach Thüringen hinein und ist ungefähr zur Hälfte bewaldet. Etwa drei Viertel der Bäume dort sind Fichten, nur zwölf Prozent Buchen. Knapp zwei Drittel der Wälder sind in Privatbesitz, ungefähr 20 000 Hektar sind Staatswald, beim Rest handelt es sich um Kommunalwälder. Der größte Teil des Frankenwaldes ist als Naturpark ausgewiesen. Zu den Naturschönheiten dort zählen das Höllental bei Bad Steben mit seinen Aussichtspunkten "Hirschsprung" und "König David", die Radspitze und der "Eckscher Höhenweg", die Steinachklamm bei Grafengehaig und die Teuschnitzer Aue.

Der Wald werde naturnah und verantwortungsvoll bewirtschaftet, würdigte der BDF-Bundesvorsitzende Ulrich Dohle die Forstleute und Eigentümer. Sie vernetzten sich mit zahlreichen Partnern, um einen lebendigen Wald zu erhalten. Der Wald sei ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in der Region, er sei aber auch ein Rückzugsraum für seltene Arten, wie den Schwarzstorch oder die Wildkatze. Der BDF verleiht die Auszeichnung "Waldgebiet des Jahres" zum sechsten Mal. Der aktuelle Preisträger ist der Grunewald bei Berlin, 2015 ging der Preis an den Küstenwald auf Usedom.

© SZ vom 05.11.2016 / epd, cws - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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