Kirchroth:Schwangeren-Mord: Verdächtiger gefasst

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Nach der tödlichen Attacke auf eine Schwangere und ihr ungeborenes Kind in Kirchroth (Landkreis Straubing-Bogen) hat die Polizei den Verdächtigen gefasst. Zwei Tage lang war er verschwunden. Dann wurde der ehemalige Geliebte der Frau in der Nacht zum Samstag nach einem Autounfall in ein Krankenhaus im schwäbischen Günzburg gebracht und dort identifiziert, wie das Polizeipräsidium Niederbayern mitteilte. Beamte nahmen den mutmaßlichen Täter fest.

Bauarbeiter hatten den 39-Jährigen schon am Freitagvormittag betrunken und schlafend auf einem Grünstreifen neben der Autobahn 7 bei Illertissen (Kreis Neu-Ulm) gefunden. Wegen einer leichten Kopfverletzung kam er ins Krankenhaus, weigerte sich aber, sich behandeln zu lassen. Nachdem ihn Ärzte zur Untersuchung in das Bezirkskrankenhaus Günzburg verlegt hatten, verschwand er von dort. Warum der Mann trotz öffentlicher Fahndung im Krankenhaus nicht identifiziert worden war, ist noch unklar. Die Polizei leitete eine Vermisstensuche ein. Nur kurze Zeit später passierte dann der Unfall auf einer Bundesstraße: Ein Laster erfasste das Auto des mutmaßlichen Täters und verletzte ihn schwer. Der Mann kam zurück ins Krankenhaus, wo er als der Mordverdächtige erkannt wurde.

Dem Mann wird vorgeworfen, die 45 Jahre alte werdende Mutter am vergangenen Mittwoch mit einem Messer angegriffen und getötet zu haben. Die Polizei hatte ihn bereits wenige Stunden später als Tatverdächtigen ermittelt. Er hatte nach Angaben der Ermittler vor Monaten eine Liebesbeziehung mit der verheirateten Frau. Sie erlitt bei der Tat zahlreiche Stich- und Schnittverletzungen und wurde am Mittwochnachmittag von ihrem Ehemann gefunden. Rettungskräfte brachten sie in ein Krankenhaus, wo sie wenige Stunden später starb. Das ungeborenes Kind war bereits unmittelbar nach der Tat gestorben. Die Polizei hatte anschließend eine öffentliche Fahndung nach dem mutmaßlichen Täter gestartet und erhielt Hinweise aus ganz Deutschland, Österreich und bis aus Tschechien. Wo der 39-Jährige sich bis zu seinem Unfall im mehr als 200 Kilometer entfernten Günzburg aufgehalten hat, soll nun ermittelt werden. Die Polizei machte noch keine Angaben, ob er sich zur Tat geäußert hat. Auch sein Auto blieb zunächst verschwunden.

© SZ vom 19.09.2016 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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