Karfreitag in Bayern:"Wir müssen offen sein für die Begegnung mit Muslimen"

Zum Karfreitag erinnern tausende Christen in Bayern an das Leiden und Sterben Jesu. Viele Predigten waren politisch geprägt.

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In ganz Bayern haben an Karfreitag Christen mit traditionellen Kreuzweg-Prozessionen an das Leiden und Sterben von Jesus Christus erinnert. Im unterfränkischen Lohr am Main kamen Tausende Menschen zu der Jahrhunderte alten Karfreitagsprozession.

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Lebensgroße Figuren veranschaulichen dabei die Stationen des Leidens und Sterbens Jesu. Früher war diese Darstellung der Geschichte Jesu in vielen Gemeinden üblich. Die Prozession in Lohr gilt heute jedoch als die letzte dieser Art in Deutschland, die vollständig erhalten ist.

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Bei den Feierlichkeiten zu Karfreitag haben Kirchenvertreter in Bayern zu Frieden und Zusammenhalt sowie gegen Hass aufgerufen. Ohne Freundschaft zwischen den Menschen unterschiedlichster Herkunft und verschiedenen Glauben gebe es in Deutschland keinen Zusammenhalt, sagte der Erzbischof von München und Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx. "Wir müssen offen sein für die Begegnung mit Muslimen", so Marx angesichts der aktuellen Islam-Debatte. Die Kirche lehne jede Form des Hasses ab, egal ob religiösen oder politischen.

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Marx nahm zusammen mit Tausenden Gläubigen am Kreuzweg der Völker durch die Münchner Innenstadt teil. Dabei lasen Christen verschiedenster Herkunft Bibeltexte und sangen Lieder in ihrer Muttersprache, unter anderem auf Russisch, Vietnamesisch und Arabisch. Die Prozession sei ein Zeichen für ein friedliches Zusammenleben in der Stadt und dem ganzen Land, sagte der Kardinal.

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"Hass und Gewalt sind nichts Normales", erklärte auch der evangelische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm. In seiner Predigt zu Karfreitag rief der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland zu Solidarität mit Verfolgten und Opfern von Gewalt auf. Der Weg der Gewaltfreiheit und der Liebe sei nicht naiv, sagte er unter Verweis auf die Worte Martin Luther Kings. "Lasst uns daran denken, wenn ganze Gruppen von Menschen in unserem Land ins Abseits gestellt werden sollen."

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