Gundelfingen:Lenin unter dem Hammer

Ein Steinmetz arbeitet in Gundelfingen an der Donau an einer Leninstatue. (Foto: Stefan Puchner/dpa)

Ein Fabrikant in Gundelfingen plante einen Skulpturenpark mit Denkmälern aus dem Ostblock. Daraus wurde nichts. Nun werden sechs Statuen versteigert.

Seit vielen Jahren stehen die Machthaber des Ostblocks im bayerischen Schwaben beieinander. Auf seinem Firmengelände in Gundelfingen im Landkreis Dillingen versammelte der Naturstein-Fabrikant Josef Kurz Anfang der Neunzigerjahre viele monumentale Denkmäler, die in den Städten des damals gerade ehemaligen Ostblocks ausgedient hatten.

Aus dem geplanten Skulpturenpark wurde aber nichts, und so bringt nun der Sohn und Nachfolger des 1994 verstorbenen Sammlers die letzten Lenins und Stalins unter den Hammer. Sechs Statuen sollen an diesem Samstag in einer Internet-Auktion versteigert werden. Für das Prunkstück, eine 80 Tonnen schwere Gruppe aus Lenin und den Mitstreitern KPD-Chef Ernst Thälmann sowie dem Sozialdemokraten Rudolf Breitscheid, will Auktionator Frank Ehlert mindestens 150 000 Euro erlösen.

Er rechnet mit Interessenten aus der ganzen Welt. "Wir haben Anmeldungen unter anderem aus Russland und China", sagt er. Der zwölf Meter hohe "rote Bahnhofsvorsteher" musste 1992 vom Wiener Platz, vormals Leninplatz, in Dresden weichen. Ein Stadtrat der Linken hatte vorgeschlagen, das Denkmal nach Dresden zurückzuholen.

© SZ vom 16.06.2017 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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