Grausame Tat im Allgäu:Tierquäler schlitzt Pferd den Bauch auf

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Ein Unbekannter hat in Illertissen einem Pferd mit einem Messer in den Bauch gestochen und ein Stück vom Ohr abgetrennt. Inzwischen ist das Tier tot. Die Ermittler prüfen den Zusammenhang zu einer Serie von Pferdeschändungen im Allgäu.

Grausame Bluttat auf einer schwäbischen Pferdekoppel: Ein Tierquäler hat bei Illeritissen (Landkreis Neu-Ulm) am Wochenende einem Wallach den Bauch augeschlitzt. Die Ermittler prüfen einen Zusammenhang zu einer Serie von Pferdeschändungen im Allgäu. Wie die Polizei am Montag mitteilte, fügte der Unbekannte dem Pferd eine 20 Zentimeter lange Schnittverletzung am Bauch zu. Das Tier verendete an inneren Blutungen.

Pferde auf einer Weide bei Andechs (Symbolfoto): In den vergangenen Monaten sind im Allgäu immer wieder Pferde attackiert und schwer verletzt worden. (Foto: dpa)

Der Täter hatte dem 20 Jahre alten Pferd außerdem ein Stück vom rechten Ohr abgetrennt und vermutlich mitgenommen. "Wir gehen davon aus, dass die Ohrspitze als eine Art Trophäe einbehalten wurde", sagte Polizeisprecher Alexander Resch.

Im Allgäu waren im Frühjahr und Sommer dieses Jahres etwa zehn Pferde von einem Unbekannten attackiert und teils schwer verletzt worden. Die Polizei bekam mehrere Hinweise, eine heiße Spur war aber nicht dabei. Ob derselbe Pferdeschänder hinter dem tödlichen Angriff auf den Wallach steckt, ist noch unklar.

Resch zufolge wird auch geprüft, ob es sich in diesem Fall um eine Art Beziehungstat handele. Denkbar sei, dass der Täter dem Pferdebesitzer gezielt Schaden zufügen wollte. Die vier Pferde auf der Nachbarkoppel wurden jedenfalls verschont. Für entscheidende Hinweise auf den Täter wurde von privater Seite eine Belohnung von 400 Euro ausgesetzt. Die Polizei sucht Zeugen, die etwas Auffälliges zwischen Freitagnachmittag und Samstagmorgen bemerkt haben.

Die Serie von Pferdeschändungen hatte bei Pferdebesitzern im Allgäu große Unruhe ausgelöst. Die letzte Tat hatte sich Ende Juni ereignet. Die Polizei riet nun erneut zur Vorsicht: Pferde sollten insbesondere nachts im Stall untergebracht und die Zugänge sollten gesichert werden. Kontrollgänge zu unregelmäßigen Zeiten könnten den Täter ebenfalls abschrecken.

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