Gößweinstein:Brand vermutlich selbst verursacht

Zwei Asylbewerber kommen in Untersuchungshaft

Nach dem Brand in einer Flüchtlingsunterkunft im oberfränkischen Gößweinstein deutet vieles darauf hin, dass offenbar zwei Bewohner dafür verantwortlich sind. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Sonntagabend mitteilten, hätten die beiden 18 und 20 Jahre alten Männer glühende Holzkohle einer Wasserpfeife unsachgemäß entsorgt. Die Ursache für das Feuer war zunächst unklar. Die beiden aus Syrien stammenden Männer müssen sich nun wegen fahrlässiger Brandstiftung verantworten. Beide kamen in Untersuchungshaft, teilte die Polizei mit. Die Spurensuche gestaltete sich für die Ermittler schwierig, da das Gebäude einzustürzen drohte. Am Samstag waren Spürhunde im Einsatz, Sachverständige des Landeskriminalamtes unterstützten die Kriminalpolizei Bamberg.

Das Feuer war in der Nacht zum Samstag ausgebrochen, gegen 1.15 Uhr ging der Notruf bei der Polizei ein. Nachbarn hatten den Brand bemerkt. Acht Asylbewerber aus Syrien und Äthiopien - Familien und Alleinstehende - wohnten im ehemaligen Restaurant Akropolis, das sehr zentral in dem Wallfahrtsort mit der bekannten Basilika liegt. Sie alle konnten sich rechtzeitig aus dem Haus retten und wurden vorsorglich in Krankenhäuser gebracht. Inzwischen seien jedoch alle Bewohner wieder entlassen worden, sagte der Polizeisprecher. Sie wurden anderswo untergebracht, das Haus in Gößweinstein (Landkreis Forchheim) ist nicht mehr bewohnbar.

Mehrere Feuerwehren aus der Umgebung rückten mit fast 200 Einsatzkräften an. Das Feuer hatte bereits auf das Dachgeschoss des zweistöckigen Gebäudes übergegriffen. Die Feuerwehren konnten verhindern, dass der Brand auf Nachbargebäude übersprang, die nur wenige Meter entfernt stehen. Das ehemalige Gasthaus selbst jedoch brannte vollständig aus. Es entstand nach Polizeiangaben ein Schaden von etwa 100 000 Euro.

© SZ vom 22.08.2016 / kaa, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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