Was sich ändert
Schwule und lesbische Paare in Bayern sind jetzt bei der Kirchensteuer Ehepaaren gleichgestellt - und zwar rückwirkend bis zum Jahr 2001. Der Landtag verabschiedete am Donnerstag ohne Aussprache eine Gesetzesänderung. Anlass war ein Beschluss des Bundesverfassungsgerichts vom Mai 2013. Die Karlsruher Richter sehen in der steuerlichen Ungleichbehandlung von eingetragenen Lebenspartnerschaften und Ehepaaren einen Verstoß gegen den Gleichheitsgrundsatz.
Die Auswirkungen
Die finanziellen Auswirkungen lassen sich nicht beziffern, wie die Staatsregierung in ihrer Erläuterung zum Gesetz schreibt. Manche gleichgeschlechtliche Paare können voraussichtlich künftig Kirchensteuer sparen, wenn sie sich steuerlich zusammen veranlagen lassen. Andere Paare müssen dafür möglicherweise mehr zahlen.
Kirchensteuer:Der Weg von Gottes Geld
Trotz der vielen Kirchenaustritte: Noch nie haben evangelische und katholische Kirche so viel eingenommen wie in diesem Jahr. Aber wohin fließt eigentlich die Kirchensteuer?
Denn erstmals kann nun auch das sogenannte Kirchgeld von Bürgern eingezogen werden, deren Lebenspartner keiner als Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkannten Kirche oder Religionsgemeinschaft angehört. Dieses besondere Kirchgeld firmiert unter Finanzfachleuten daher auch als "Heidensteuer".