Geldautomaten:Zahl der Betrugsfälle mit Bankkarten sinkt

Die Zahl der Betrugsfälle mit kopierten Girokarten und manipulierten Geldautomaten geht zurück. "Für Entwarnung ist es aber viel zu früh", findet Bayerns Innenminister Joachim Herrmann.

Florian Fuchs

Die Zahl der Betrugsfälle mit kopierten Girokarten und manipulierten Geldautomaten geht zurück. "Ich bin erleichtert, dass wir 2011 nach den im Moment vorliegenden Zahlen erstmals eine günstige Entwicklung verzeichnen", sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann am Dienstag bei einer Pressekonferenz im Landeskriminalamt München. Laut Zahlen des Sparkassenverbandes werden in Deutschland nur 0,02 Prozent der etwa 97 Millionen Girokarten ausgespäht.

Die Utensilien von Geldkarten-Betrüger: Die Zahl der Betrugsfälle mit kopierten Girokarten und manipulierten Geldautomaten geht zurück. (Foto: dpa)

"Für Entwarnung ist es aber viel zu früh", sagte Herrmann. 2010 sei bei den Banken ein Schaden von mehr als 50 Millionen Euro entstanden. Genauere Zahlen für 2011 liegen laut Innenministerium erst im März vor.

Die Trickbetrüger bringen an Bankautomaten versteckt über der Tastatur Videokameras an, um die Pin der Kunden auszuspähen. Auch am Einlesegerät für die EC-Karte ist ein Gerät angebracht, dass die Daten auf dem Magnetstreifen ausliest. "Das erkennen sogar oft Experten nur mit Schwierigkeiten", sagte der Leiter des Sachgebiets Zahlungsmittelfälschungen im Landeskriminalamt, Günter Seibold.

Nach ein paar Stunden montieren die Täter die Geräte wieder ab, speichern die Daten auf Laptops und erstellen eine neue, gefälschte EC-Karte. "Das dauert ein paar Sekunden", sagte Seibold. Da in den meisten Ländern in Europa inzwischen zur Sicherheit auch noch ein Chip auf den EC-Karten ist, können die gefälschten Karten nur im entfernten Ausland gebraucht werden. Meist gibt es dann Abbuchungen in den USA, Asien oder Südamerika.

Seibold riet, beim Eintippen der Pin eine Hand als Sichtschutz über die Tastatur zu halten. Außerdem könne man die Karten für Buchungen aus dem Ausland generell sperren lassen.

© SZ vom 08.02.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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